Für rund 1,4 Milliarden Chines:innen beginnt am 10. Februar das neue Jahr, dessen Intervalle sich anders als beim gregorianischen Kalender nach den Mondzyklen berechnen. Während verschiedene asiatische Nationen ebenfalls auf das jeweilige Land beschränkte Mondneujahrsfeste feiern, umfasst das Chinesische Neujahrsfest nicht nur in der Volksrepublik mehrere Feiertage.
Wie unsere Grafik zeigt, gibt es allein im südostasiatischen Raum zahlreiche Länder und Regionen, deren Bürger:innen dieses Jahr an bis zu vier Tagen nach Beginn des neuen Mondjahres zumindest zum Teil nicht arbeiten müssen. Dazu gehören Singapur, Indonesien und Malaysia, aufgrund der Nähe zu China gilt das Fest auch in Taiwan, Hongkong und Macau als nationaler Feiertag.
In den vergangenen Jahren wurde das Chinesische Neujahrsfest auch auf den Philippinen als Sonderfeiertag eingeführt. Nach einer "Feiertagspause" im Jahr 2023 rief die Regierung dieses Jahr den 9. und 10. Februar wieder als "besondere Nicht-Arbeitstage" aus. Auch Südkorea und Vietnam richten zum Beginn des Mondjahres Feierlichkeiten aus, diese unterscheiden sich allerdings in Teilen von den Bräuchen des Chinesischen Neujahrsfests und gelten eher als national-kulturell geprägt.
Ist der Großteil der Länder und Regionen, die explizit das Chinesische Neujahrsfest feiern, im asiatischen Raum angesiedelt, gibt es dennoch zwei Ausnahmen. Im südamerikanischen Suriname beispielsweise gelten die Jahreswechsel sowohl des gregorianischen als auch des Mondkalenders als Feiertage, laut offiziellem Zensus sind rund sieben Prozent der etwa 618.000 Einwohner:innen chinesischer Abstammung. Auch der Inselstaat Mauritius vor Madagaskar feiert das Chinesische Neujahrsfest, obwohl nur etwa drei Prozent der circa 1,3 Millionen Bewohner:innen chinesische Wurzeln besitzt. Im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert galt die Insel als beliebtes Emigrationsziel für Chines:innen aus der Provinz Guǎngdōng.
Das Chinesische Neujahrsfest mit seinen über zwei Wochen verteilten Feierlichkeiten ist unter anderem Auslöser für das sogenannte Chūnyùn, ein erhöhtes Reiseaufkommen rund um den Beginn des neuen Jahres und eine der größten Migrationswellen der Welt. Die Festivitäten markieren außerdem den offiziellen Frühlingsbeginn, weswegen das Neujahrsfest auch als Chūnjié oder Frühlingsfest bezeichnet wird. 2023 ist laut des offiziellen Mondkalenders das Jahr des Hasen, das zuletzt 2011 stattgefunden hatte.