Knapp 16 Prozent aller 2020 auf dem Landweg zurückgelegten Personenkilometer entfielen laut Eurostat in der Schweiz auf Fahrten mit Zügen. Damit liegt die Alpenrepublik im europaweiten Vergleich auf dem ersten Platz, obwohl sie hinsichtlich der Gesamtlänge des Schienennetzes lediglich im Mittelfeld rangiert. Wie unsere Grafik zeigt, ist ein Großteil der deutschen Nachbarländer diesbezüglich deutlich weiter.
Während in Deutschland nur 6,3 Prozent der Personenkilometer auf Züge, dafür aber rund 89 Prozent auf PKW entfielen, lag der Anteil in Österreich bei 9,1 Prozent sowie in Frankreich, Tschechien und den Niederlanden jeweils bei 7,8 Prozent. In Belgien, Polen und Dänemark wurden zwischen fünf und sechs Prozent der Personenkilometer auf der Schiene zurückgelegt, Schlusslicht bei den deutschen Nachbarländern bildet Luxemburg mit 3,3 Prozent.
Der Zugverkehr ist in seiner Funktion für den innerstädtischen, vor allem aber den regionalen und überregionalen Passagiertransport ein elementarer Faktor für die Verkehrswende. 2019 wurden laut des Statistischen Bundesamts in Deutschland insgesamt rund drei Milliarden Passagiere per Zug befördert, der Ausbruch der Corona-Pandemie sorgte für einen Rückgang auf 1,9 Milliarden im Jahr 2020 und einen weiteren Einbruch auf rund 1,8 Milliarden im vergangenen Jahr. Daten der Interessenvertretung Allianz pro Schiene zufolge investierten Bund und der Bahnsektor 2020 etwa 7,9 Milliarden Euro in die Schieneinfrastruktur, Prognosen zufolge soll die Höhe der Investitionen 2029 auf rund zehn Milliarden Euro ansteigen.