Das finanzielle Ungleichgewicht im europäischen Fußball wird immer größer. Zwar gibt es Richtlinien von der UEFA und den nationalen Ligen, um das finanzielle Fairplay zu wahren – das gelingt in der Realität allerdings nicht wirklich. Auch den Fans sind die Großkonzerne und Mäzen hinter den einigen Fußballklubs mittlerweile ein Dorn im Auge.
Wie die European Football Benchmark von Statista und Sportfive zeigt, denkt nicht einmal ein Zehntel der befragten Bundesliga-Fans, dass reiche Eigentümer und Investoren den europäischen Fußball interessanter machen. Des Weiteren wünschen sich 41 Prozent, strengere Financial-Fairplay-Regeln. Härtere Strafen für einen Verstoß gegen die Finanzvorschriften fordern etwa 45 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen in Deutschland. Auch eine Obergrenze für Spielerausgaben, wie sie etwa im US-Sport existiert, käme für eine ähnliche Anzahl der Befragten in Frage. In einem Punkt sind sich mit 54 Prozent die meisten einig: Fußballprofis verdienen zu viel Geld.
Trotz dem Aufbegehren der Fan-Szene stehen Regelungen zum Schutz des fairen Wettbewerbs wie etwa die “50+1-Regel" gefährlich auf der Kippe. Die Vorschrift verhindert, dass Kapitalanleger die Stimmenmehrheit bei Kapitalgesellschaften übernehmen, in die Fußballvereine ihre Profimannschaften ausgegliedert haben. Ohne diese Regel wäre es Großunternehmen und -investoren möglich vollständige Kontrolle über die Profimannschaften zu übernehmen, so wie es in der englischen Premier League der Fall ist. Die sportlichen Interessen von Fußballvereinen müssen weiterhin unabhängig von wirtschaftlichen bleiben.