Die Anteile der Geschlechter an den Fahrerlaubnis-Beständen in Deutschland schwanken je nach Fahrzeugklasse deutlich. Das zeigt die Statista-Infografik auf Basis von Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes. Bei Personenkraftwagen ist das Verhältnis in etwa ausgeglichen. Kommt allerdings noch ein Anhänger hinzu, schrumpft der Frauenanteil dagegen auf 27 Prozent. Bei Motorrädern dagegen liegt der Männeranteil mit 71 Prozent deutlich über dem der Frauen. Bei Straßen-Quads und Lastkraftwagen liegt das Geschlechterverhältnis ungefähr bei einem Drittel Frauen und zwei Dritteln Männer. Ein Quad ist ein vierrädriges Kraftfahrzeug mit Sitzbank für zwei, selten auch drei Personen. Quads kommen unter anderem in der Forstwirtschaft zum Einsatz, weil damit Bereiche im Wald angefahren werden können, die mit größeren Fahrzeugen nicht zu erreichen sind. Am größten ist der Männerüberschuss bei Bussen (91 Prozent) und Zugmaschinen (85 Prozent).
Die Daten spiegeln ein unterschiedliches Mobilitäts- und Berufswahlverhalten von Männern und Frauen wieder. Neben den differierenden Anteilen an Fahrerlaubnisklassen fahren Frauen auch seltener Firmenwagen als Männer und nutzen seltener Car- und Ridesharing-Angebote. Dass Frauen den Öffentlichen Personennahverkehr öfter nutzen als Männer, gibt diese Umfrage von Statista zur Nutzung des ÖPNV in Deutschland jedoch nicht her.
Folgende Führerscheinklassen wurden bei der Datenerhebung berücksichtig: Pkw: B; Pkw + Anhänger: B96, BE; Motorrad: A, A1, A2 ; Quads u. ä.: AM; Lkw: C1, C1E, C, CE; Bus: D1, D1E, D, DE; Zugmasch.: L, T. Die Daten beziehen sich dabei auf die ab dem 01.01.1999 erteilten Fahrerlaubnisse und vorher erteilte Erlaubnisse, die seitdem freiwillig in eine Fahrerlaubnis nach EU-Standard umgetauscht wurden. Einer Schätzung des ADAC zufolge befinden sich noch ungefähr 15 Millionen Papier-Führerscheine im Umlauf, die bis zum 31.12.1998 ausgestellt worden sind.