Mit 47 Einhörnern liegt das Vereinigte Königreich im europäischen Vergleich deutlich vorne, obwohl sich die Wachstumsrate der nicht börsennotierten Unternehmen mit einem Marktwert von einer Milliarde US-Dollar oder mehr in den vergangenen Monaten aufgrund steigender Preise und des Krieges in der Ukraine verringert hat. Dennoch könnte der bisher Zweitplatzierte in den nächsten Monaten seinen Platz abtreten müssen, wie unsere Grafik zeigt.
Nach sechs Neuzugängen im deutschen Einhornstall im ersten Halbjahr 2022 konnte seit Mai kein weiteres Startup die nötige Marktbewertung erreichen. In Frankreich traten allein im Januar fünf Unternehmen dem Club der Einhörner bei, noch im Juni folgten zwei weitere. Damit hat die französische Wirtschaft das von Präsident Emmanuel Macron gesteckte Ziel, bis zum Jahr 2025 25 Einhörner hervorzubringen, drei Jahre früher als geplant eingelöst. Der erste Platz auf der Liste der Länder mit den meisten Einhörnern dürfte jedoch in naher Zukunft unangefochten bleiben. Mit 47 Start-ups im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar liegt das Vereinigte Königreich deutlich in Führung.
Das Investieren in Fintech-Startups ist nicht neu, entwickelte sich allerdings erst 2021 zum echten Trend, der dieses Jahr aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage einen Dämpfer bekommen dürfte. Laut Daten von CB Insights überschritt die Anzahl der Mitglieder im Einhorn-Club im Februar 2022 die 1.000er-Marke, Stand jetzt sind über 150 Firmen dazugekommen. Der größte Teil, knapp 70 Prozent, der vertretenen Unternehmen stammt aus China und den USA, während etwa die Hälfte aller Einhörner weltweit aus den Sektoren Fintech, Internet-Software und -services sowie E-Commerce stammen.