2,7 Prozent der Hauptwohnsitzhaushalte in Mecklenburg-Vorpommern haben 2020 Wohngeld bezogen. Damit liegt das Bundesland mit Abstand auf dem ersten Platz und weiter über dem deutschlandweiten Schnitt von 1,5 Prozent, wie unsere Grafik zeigt.
Laut Daten des Statistischen Bundesamts folgen auf Mecklenburg-Vorpommern die ostdeutschen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Letztere beide liegen gleichauf mit Nordrhein-Westfalen im Westen, Bayern weist mit 0,9 Prozent den geringsten Anteil an Haushalten auf, denen 2020 Wohngeld bewilligt wurde. Insgesamt stieg die Zahl von mit Wohngeld unterstützten Haushalten 2020 um 22,6 Prozent auf knapp 618.000, etwa 1,3 Milliarden Euro wurden über das Jahr verteilt ausgezahlt. Wirkt diese Steigerung auf den ersten Blick enorm, lässt sie sich durch die Wohngeldreformen erklären, die Anfang 2020 in Kraft getreten waren. Im sogenannten Wohngeldstärkungsgesetz (WoGStärkG) wurde unter anderem die Einkommensgrenze für die Qualifizierung für Wohngeld heraufgesetzt und auch die Miethöchstbeträge regional gestaffelt angehoben. So lag der durchschnittliche Wohngeldanspruch Ende 2020 bei 177 Euro pro Haushalt, 2019 waren es noch 153 Euro.
Um ein möglichst aussagekräftiges Bild zu erhalten, müssen in diesem Zusammenhang auch Mietpreise und Einkommen in den jeweiligen Bundesländern berücksichtigt werden. 2018 lag die Durchschnittsmiete laut des Mikrozensus des Statistischen Bundesamts in Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise bei 6,8 Euro, in Bayern bei 9 Euro und in Hamburg bei 10,4 Euro pro Quadratmeter. Auch in Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen lagen die Quadratmeterpreise jeweils unter 6,8 Euro. Die genannten Ost-Bundesländer führten 2020 auch das Negativ-Ranking in Sachen Durchschnittseinkommen an. Obwohl das mittlere Gehalt je nach Branche deutlich unterschiedlich ist, landete Mecklenburg-Vorpommern mit 3.379 Euro auf dem letzten Platz. Im Vergleich mit den genannten Bundesländern schnitt Brandenburg mit 3.575 Euro noch am besten ab.