Im Jahr 2020 konnte die staatliche Unterstützung den wirtschaftlichen Schock der Covid-19-Pandemie abmildern und die Zahl der gefährdeten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland verringern. Einer Erhebung des Kreditversicherers Euler Hermes zufolge sind in den kommenden vier Jahren im Branchen-Durchschnitt trotzdem 6,9 Prozent der KMU in Deutschland insolvenzbedroht. Die Statista-Grafik zeigt, welche Branchen über dem Schnitt liegen und damit besonders gefährdet sind. An erster Stelle liegen dabei die Autozuliefererbetriebe, gefolgt von den Branchen Fahrzeugbau und Dienstleistungen. Elektronik und Papier sind ebenfalls Branchen, in denen der Anteil fragiler KMU höher ist als im Landesdurchschnitt.
Insolvenz bedeutet, dass ein Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber einem Gläubiger nicht mehr nachkommen kann. Der Zweck eines Insolvenzverfahrens liegt insofern darin, einen gerechten Ausgleich zwischen überschuldeten und zahlungsunfähigen Schuldnern und ihren Gläubigern zu schaffen. Auf Grundlage der sogenannten Insolvenzordnung versuchen Gerichte diese Auseinandersetzung zu regeln.
Die Corona-Pandemie wird bei deutschen Unternehmen vermutlich keine massive Pleitewelle auslösen. Das zeigt diese Statista-Grafik auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes und einer Prognose von Euler Hermes. Demnach erwartet Euler Hermes mit Stand März 2021 einen Anstieg der jährlichen Unternehmensinsolvenzen auf 19.500. Gegenüber 2019 wäre dies ein Anstieg von rund 23 Prozent. Als wichtigen Grund für das Ausbleiben einer verheerenden Pleitewelle mit einer Verdoppelung oder Verdreifachung der Insolvenzen sehen die Experten von Euler Hermes die verhältnismäßig gute wirtschaftliche Ausgangssituation der Bundesrepublik und das größte Konjunkturpaket unter den europäischen Staaten. In Deutschland wurde zudem die Insolvenzantragspflicht mit Beginn der Pandemie bis Ende April 2021 ausgesetzt. Damit sollten die Folgen der Pandemie für die Wirtschaft abgefedert werden.