Am 28. Juli wurde die Genfer Flüchtlingskonvention 70 Jahre alt. 1951 verabschiedeten die Vereinten Nationen das Dokument, das wegen "Rasse, Religion, Staatszugehörigkeit, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen [ihrer] politischen Überzeugung" verfolgten Menschen Schutz in den unterzeichnenden Staaten gewähren soll. Grund zum Feiern gibt es allerdings nicht. 2020 waren knapp 20,4 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, davon ein Großteil aus Syrien und Afghanistan.
Neben den beiden Ländern in Vorder- und Zentralasien befinden sich mit dem Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo auch zwei afrikanische Länder in den fünf Staaten mit den meisten Geflüchteten weltweit. Keines dieser Länder befindet sich derzeit auf der Liste mit sicheren Herkunftsländern des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, da in vielen Regionen kriegs- oder bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen. In der Demokratischen Republik Kongo gilt beispielsweise in zwei Regionen Kriegsrecht, die Taliban sind nach dem Abzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan wieder im Aufwind und in Syrien dauert der seit 2011 herrschende Bürgerkrieg weiter an.
Für die Aufnahme der Geflüchteten sind primär die jeweiligen Nachbarstaaten verantwortlich. So nahm die Türkei bis Ende 2020 3,6 Millionen anerkannte Geflüchtete auf, Pakistan und Uganda kommen auf jeweils 1,4 Millionen Geflüchtete, Deutschland hat bis Ende 2020 1,2 Millionen Geflüchtete aufgenommen.