Die aktuellen Zusagen und Ziele von Regierungen weltweit zur Senkung der Emission von Treibhausgasen reichen nicht aus, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Die globale Erderwärmung würde Forschern zufolge am Ende des Jahrhunderts dann bei 2,1 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit liegen. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis der aktuellen Prognose des Analyseprojekts Climate Action Tracker (CAT). Würden die Ziele und Versprechen nicht umgesetzt werden und der status quo bestehen bleiben, würde die globale Durchschnittstemperatur im Jahr 2100 sogar +2,7 Grad Celsius betragen.
Beim optimistischen Szenario mit verstärkten Klimaschutz-Anstrengungen würde die Erderwärmung immer noch 1,9 Grad betragen. Der Fehlerbereich liegt hier allerdings zwischen 1,5 und 2,4 Grad - das Ziel von Paris könnte also eingehalten oder noch weiter verfehlt werden. Mit jedem verlorenen Jahrzehnt, in dem die Anstrengungen nicht zunehmen, würden laut CAT-Experten die Herausforderungen und Kosten zur Erreichung der Ziele weiter steigen und schließlich irgendwann unüberwindbar werden.
Die CAT-Daten geben für den Stand der Erderwärmung 1,3 Grad für das Jahr 2023 an. Der EU Klimadienst Copernicus gab zuletzt bekannt, dass das Jahr 2024 weltweit das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen war - mit einer durchschnittlichen globalen Temperatur von 1,6 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt. 2024 war demnach das erste Kalenderjahr, in dem die globale Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau lag.
Eine hohe Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre schränkt das Entweichen der von der Erde abgestrahlten Wärme in das Weltall ein. Die Folge: Die Temperaturen auf der Erde steigen. Messbar wird die globale Erwärmung u.a. an den Anomalien der globalen durchschnittlichen Kontinental-Temperaturen. Temperaturanomalien sind Abweichungen der Temperatur, die sich an berechneten langjährigen Temperatur-Mittelwerten messen. Was die Erderwärmung für die einzelnen Regionen in Deutschland bedeutet, zeigt diese Statista-Grafik.
Basis für die CAT-Prognose sind Daten von 32 Staaten, die zusammen für rund 80 % der globalen Emissionen verantwortlich sind. Erstellt wird der CAT von den Instituten New Climate Institute und Climate Analytics sowie dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Gestartet wurde die Webseite im November 2009. Finanziert wird der CAT von der European Climate Foundation. Ergebnisse des CAT werden unter anderem in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht.