Jobs mit Überstunden schwerer zu besetzen als Jobs mit Hitze und Lärm
Wechselnde Arbeitsorte und Überstunden sind Kriterien, die besonders häufig bei Stellen vorkommen, die für Arbeitgeber schwer zu besetzen sind. Das zeigt eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Laut einer Betriebsbefragung des Instituts kam es in 44 Prozent der Fällen bei Neueinstellungen zu Schwierigkeiten, passende Personen zu finden, wenn eine der genannten Kriterien im entsprechenden Job häufig vorkommt. Kamen wechselnde Arbeitsorte oder Überstunden nur selten vor, lag der Anteil mit Schwierigkeiten bei der Neueinstellung bei 30 Prozent.
Körperliche Belastungen, Hitze, Schmutz und Lärm hingegen sind Kriterien, bei denen keine nennenswerten Unterschiede auszumachen waren. Die Experten vom IAB sehen den Grund hierfür vor allem in der Art der Jobs und de nötigen Qualifikation: „Dass es zwischen Hitze, Schmutz und Lärm und Stellenbesetzungsschwierigkeiten keinen signifikanten Zusammenhang gibt, kann darin begründet sein, dass diese unangenehmen Arbeitsbedingungen vor allem einfache Tätigkeiten betreffen. Für die Jobsuchenden gibt es zu diesen Stellen oft keine Alternativen, bei denen vergleichsweise angenehmere Arbeitsbedingungen herrschen“, heißt es im Bericht.
Ein kausaler Zusammenhang zwischen Überstunden und Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung sei jedoch nicht sicher zu bestimmen. Es sei auch denkbar, dass der jeweilige Betrieb aus anderen Gründen Personalengpässe habe und die Mitarbeiter deswegen Überstunden leisten müssten. „Stellenbesetzungsschwierigkeiten wären dann nicht die Folge von Überstunden, sondern würden (ebenso wie die Überstunden) durch einen Mangel an Personal verursacht“, schreibt das IAB.