Die Gesamtzahl der eröffneten Privatinsolvenzen ging im ersten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund ein Viertel zurück. Wien meldet laut Kreditschutzverband von 1870 mit 711 Konkursen die meisten in Österreich. Im Februar fielen die Prognosen für das Quartal noch deutlich geringer aus.
Diese enormen Rückgänge sind daher mit Vorsicht zu genießen. Der Corona-bedingte Stillstand der Behörden seit Mitte März zeichnet sich mehrheitlich verantwortlich für die Verringerung. In Tirol und Vorarlberg traten Corona-Fälle früher auf als in den restlichen Bundesländern, dementsprechend sind die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr außergewöhnlich hoch. Die Resultate des Burgenlandes sind aufgrund der geringen Fallzahl zu vernachlässigen.
Viele der Insolvenzanträge können also noch nicht eröffnet werden und führen voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt zu einem erhöhten Anstieg. Für Insolvenzen durch Einkommensverlust in Folge der Coronakrise hat der Nationalrat bereits Stundungen von bis zu neun Monaten beschlossen.