Kann Deutschland sein Klimaziel für 2020 nun doch noch halten? Das Umweltbundesamt hat diese Woche seinen aktuellen Klimaschutzbericht 2019 vorgelegt. Laut der vorläufigen Bilanz konnte die Bundesrepublik ihre Treibhausgasemissionen 2019 um rund 54 Millionen Tonnen - 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr - senken. Grund dafür war vor allem ein Rückgang der Emissionen in der Energiewirtschaft durch den Abbau von Kohlekraftwerken und den Ausbau von alternativen Energiequellen. Das Ziel, die Emissionen in diesem Jahr auf auf 751 Millionen Tonnen CO²-Äquivalente zu reduzieren, rückt dadurch plötzlich doch noch in greifbare Nähe, wie die Statista-Grafik zeigt.
Um die Erderwärmung nicht höher als 1,5 Grad zu halten, was bereits drastische Auswirkungen für die Umwelt hätte, müsste Deutschland jedoch bis 2035 klimaneutral werden. Der Ausbau der Windkraft war in letzter Zeit ins Stocken geraten, zudem steht die Bundesregierung in der Kritik, noch immer viel zu wenig gegen den Klimawandel zu unternehmen.
Ausgerechnet durch COVID-19 könnte sich das nun ändern: Durch die zunehmende Lahmlegung des öffentlichen Lebens nehmen Verkehr und Industrieproduktion ab, weniger CO2 wird freigesetzt.
Den größten Anteil an den Emissionen in Deutschland verursacht weiterhin die Energiewirtschaft, vor allem durch die Kohle-Verbrennung. Die Industrie verursacht den zweitgrößten Anteil, gefolgt vom Verkehrssektor und der Landwirtschaft.