Wie es um die Demokratie weltweit steht, ermittelt jährlich der Democracy Index vom Economist – im vergangenen Jahr verschlechterte sich der globale Indexwert zum zweiten Mal in Folge von 5,29 auf 5,23 Punkte. Laut den Analysten leben nur etwa 45,4 Prozent der Menschen weltweit in einer Demokratie.
In der aktuellen Ausgabe für das Jahr 2023 werden 24 Länder als „vollständige Demokratien“ eingestuft, darunter auch Deutschland. Allerdings schafft es die Bundesrepublik nicht auf den Spitzenwert, wie die Grafik von Statista zeigt. Chile musste beispielsweise den Top-Status aufgeben und wird aktuell als "unvollständige Demokratien" gelistet. Unter den Top-Ländern befinden sich unter anderem die skandinavischen Staaten, Irland und Neuseeland. Extrem verschlechtert hat sich die Situation beispielsweise in den afrikanischen Ländern Niger, Gabun und Mali.
Der aktuelle Berichte weist darauf hin, dass die Demokratie in Subsahara-Afrika im Jahr 2023 merkliche Einbußen erlitten hat. Laut dem Demokratieindex ist die durchschnittliche Bewertung der Region von 4,14 im Jahr 2022 auf 4,04 im Jahr 2023 gesunken. Eine rückläufige Tendenz zeigte sich in mehr als 40 Prozent der 44 untersuchten Länder, wobei 18 einen geringeren Wert als im Vorjahr registrieren. Weitere 17 Länder zeigten keine wesentlichen Veränderungen, während neun Länder sich verbesserten.
Insbesondere in West- und Zentralafrika lässt sich eine fortlaufende Verschlechterung erkennen, angetrieben durch die Serie von Militärputschen, die sich quer durch die Sahelzone ereignet haben. Umfrageergebnisse legen nahe, dass die öffentliche Zustimmung oder Duldung von Militärübernahmen vor allem aus Unzufriedenheit mit den politischen Systemen und der verbreiteten Armut auf dem Kontinent herrührt.