Die SPD regiert in Bremen seit 1946 und wird es voraussichtlich auch weiterhin tun. Wie die Statista-Grafik zeigt, haben die Sozialdemokrat:innen bei der gestrigen Bürgerschaftswahl wieder deutlich besser abgeschnitten als im Jahr 2019. In den aktuellen Hochrechnungen (Stand: 15.05.23; 00:35 Uhr) steht die SPD rund vier Prozentpunkte vor der CDU (25,7 Prozent) – diese konnte ihr starkes Ergebnis der letzten Wahl zwar annähernd wiederholen, es reicht aber nicht um vor der wiedererstarkten SPD (29,8 Prozent) zu landen.
Die Grünen zählen neben der nicht zugelassenen AfD zu den größten Verlierer:innen der Wahl – ihr Stimmenanteil fällt von 17,4 Prozent in 2019 auf nur noch 11,9 Prozent. Damit stehen die Grünen nur knapp vor der Linkspartei (11,9 Prozent), die 2023 zur viertstärksten Kraft wird. Die Chancen für eine weitere rot-rot-grüne Regierungskoalition stehen also im Vorfeld der Regierungsbildung gut.
Die AfD wurde 2023 nicht zur Bürgerschaftswahl zugelassen, weil zwei konkurrierende Listen eingereicht wurden. Der Großteil der AfD-Wählerschaft wanderte daraufhin zur ebenfalls politisch rechten Partei Bürger in Wut (BIW) ab. Sie hat dadurch einen Zuwachs von rund 7,1 Prozentpunkten gegenüber 2019 verzeichnet – in Bremerhaven wurde die BIW sogar zur zweitstärksten Partei nach der SPD.
Die FDP schafft es mit 5,2 Prozent Stimmenanteil gerade so über die Fünf-Prozent-Hürde. Sie war zuletzt im Jahr 1971 als Koalitionspartner der SPD Teil der Bremer Regierung. Eine GroKo aus SPD und CDU kam nur an drei aufeinanderfolgenden Wahlen in den Jahren 1995 bis 2007 zustande, danach wandte sich die SPD stehts den Grünen zu.