Daten & Fakten zu den Gemeinden in Deutschland
Wie unterschiedlich sind die Gemeinden in Deutschland?
Von zehn bis fast 3.800.000 - In diesem Spektrum bewegen sich die Bevölkerungszahlen der Gemeinden in Deutschland. Zehn Einwohner:innen zählten die kleinsten Gemeinden Gröde und Wiedenborstel (Schleswig-Holstein). Auf fast 3,8 Millionen Einwohner:innen kam die Hauptstadt Berlin, die damit auch die größte Gemeinde in Deutschland war. Die größten Gemeinden sind die Großstädte in Deutschland. Städte zählen nämlich zu den Gemeinden. Somit finden sich unter den Gemeinden in Deutschland Inseln, Dörfer, Klein-, Mittel- und Großstädte. Mit einer Fläche von 31 Hektar (ha) war die Insel Lütje Hörn zuletzt die kleinste Gemeinde nach Fläche in Deutschland. Zur Einordnung: Die Größe eines regulären Fußballfeldes liegt in der Regel zwischen 0,7 ha und 1 ha. Die größte Gemeinde nach Fläche war zuletzt Berlin mit knapp 900 Quadratkilometern (km²). 1 km² entspricht 100 ha. Das Ranking der am dichtesten besiedelten Gemeinden führte zum Jahresende 2023 München an. Fast 4.861 Einwohner:innen je Quadratkilometer lebten in der bayerischen Landeshauptstadt.Wie steht es um die Finanzen der Gemeinden?
Die Gemeinden in Deutschland sind teils hoch verschuldet. Einige Gemeinden sind so verschuldet, dass sie nahezu handlungsunfähig sind. Die Diskussion um die Bewältigung dieser Gemeinden begleitet den politischen Diskurs schon seit Längerem. Während einige Politiker:innen sich für eine einmalige Entschuldung der besonders betroffenen Kommunen einsetzen, sehen Gemeinden, die vorbildlich gewirtschaftet haben, darin eine Ungerechtigkeit. Ein Großteil der Schulden besteht jedoch aus Altschulden und lässt sich nicht auf die aktuellen Kommunalpolitiker:innen zurückführen.Viele der hochverschuldeten Gemeinden liegen in Nordrhein-Westfalen. Auf über 59 Milliarden Euro belief sich die Verschuldung der 427 Gemeinden im Juni 2024 im bevölkerungsreichsten Bundesland. Generell konnte der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände nach einem Höchststand im Jahr 2015 (144 Milliarden Euro) bis zum Beginn der Coronapandemie leicht abgebaut werden. Im Jahr 2023 erreichte der Schuldenstand das jedoch einen neuen Höchststand.

Die Steuereinnahmen unterscheiden sich dabei zwischen den Gemeinden teils deutlich. Während die Gemeinde Büttel (Schleswig-Holstein) im Jahr 2021 je Einwohner:in Steuereinnahmen von knapp 176.400 Euro erzielte und damit die mit Abstand höchsten Steuereinnahmen unter allen Gemeinden, lagen die Steuereinnahmen je Einwohner:in in Tipersdorf (Sachsen) bei nur knapp 47 Euro. Das waren die niedrigsten Steuereinnahmen unter allen Gemeinden.
Wie gestaltet sich das Leben in den Gemeinden?
Die Lebensumstände variieren je nach Größe und Lage der Gemeinden. Während die Großstädte über eine funktionierende und ausgeprägte Infrastruktur verfügen, sieht das bei kleineren Gemeinden im ländlichen Raum anders aus. Hier kann die Fahrtzeit zum nächsten Krankenhaus mit Grundversorgung bis zu 60 Minuten betragen, für Inselbewohner:innen sogar bis zu drei Stunden. Auch die Fahrtzeit zum nächsten Supermarkt kann in einigen Gemeinden schonmal 20 Minuten betragen.Insbesondere mit dem Ausbruch der Coronapandemie hat die Arbeit von zu Hause an Stellenwert gewonnen. Die Pandemie ist zwar überwunden, das Homeoffice als flexibles Arbeitsmodell hat sich inzwischen jedoch etabliert. Dennoch führen viele Unternehmen inzwischen Regelungen ein, um Beschäftigte zur Rückkehr ins Büro zu bewegen. Für viele Arbeitnehmer:innen ist das gleichbedeutend mit einer Rückkehr zum Pendeln. Die höchste durchschnittliche Pendeldistanz vieler Gemeinden liegt bei rund 30 bis 40 Minuten für alle Beschäftigten. Die niedrigste Pendeldistanz liegt dagegen bei deutlich unter acht Minuten bei den ostfriesischen Inseln in der Nordsee. Weitere Informationen und Statistiken finden sich im Report Gemeinden in Deutschland.