Getränkeindustrie in Deutschland
Die Getränkeindustrie bildet gemeinsam mit den Herstellern von Nahrungsmitteln die Ernährungsindustrie, einen Zweig des Verarbeitenden Gewerbes. Die deutsche Getränkeindustrie gehört zu den führenden in Europa: sie beschäftigt in rund 550 Betrieben mehr als 62.400 Mitarbeiter und setzte zuletzt fast 25 Milliarden Euro um. Als Subbranchen der Getränkeindustrie lassen sich die Brauwirtschaft, die Herstellung von Erfrischungsgetränken und Mineralwassergewinnung, die Spirituosenbrennerei sowie die Herstellung von Traubenwein und Schaumwein differenzieren, wobei die erstgenannten Wirtschaftszweige die mit Abstand wichtigsten Standbeine der Industrie darstellen.
Die größten Unternehmen der deutschen Getränkeindustrie
Mit Coca-Cola Europacific Partners (inkl. Apollinaris/Vio und Bonaqa), der Mitteldeutschen Erfrischungsgetränke GmbH MEG (produziert vor allem Handelsmarken für Lidl und Kaufland) und der Refresco-Gruppe inkl. Hansa-Heemann bilden die drei Erfrischungsgetränkehersteller bzw. Mineralbrunnen die nach Absatz größten Unternehmen der deutschen Getränkeindustrie. Coca-Cola zählt wie andere prominente Getränkehersteller (z. B. PepsiCo, AB InBev) zur Riege der führenden Konsumgüterhersteller weltweit. Die ikonische Coca Cola Brand gilt dabei, trotz geringerer Umsätze als ihre Konkurrenten, als mit Abstand wertvollste Softdrink-Marke der Welt. Zu den wertvollsten Biermarken zählen die amerikanische Marke Budweiser, das niederländische Heineken sowie Corona aus Mexiko.Die deutsche Getränkeindustrie produziert primär für den heimischen Markt
Die Getränkeindustrie in Deutschland produziert vor allem für den heimischen Markt. Die Exportquote liegt – wie auch in der Nahrungsmittelherstellung – im Vergleich zum übrigen Verarbeitenden Gewerbe relativ niedrig, steigt jedoch tendenziell immer weiter an. Dennoch liegt die Exportmenge von Getränken in Deutschland höher als die Importmenge. Die Bedeutung von Importware ist im Vergleich zu vielen Gebrauchsgütern wie Textilien oder Unterhaltungselektronik allein schon deshalb kleiner, da viele Märkte der Ernährungsindustrie aufgrund praktischer Erwägungen (Haltbarkeit, Transportkosten) und rechtlicher Regulierungen nicht im selben Ausmaß international integriert sind.Der Markt für Getränke hat sich in Deutschland in den letzten Jahren nach langer Stagnation positiv entwickelt. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes haben sich die Konsumausgaben für alkoholfreie Getränke (AfG) und Alkoholika auf über 56 Milliarden Euro erhöht. Zurückzuführen ist dies vor allem auf Preiserhöhungen. Denn sowohl der Pro-Kopf-Verbrauch von Mineralwasser und Erfrischungsgetränken als auch der Konsum von Alkohol erholt sich sich nach einem Rückgang in den letzten Jahre nur langsam wieder.