Cyberbedrohungen: Eine der größten Herausforderungen weltweit
Phishing und Ransomware sind weit verbreitet
Eine dieser Formen von Internetkriminalität ist Phishing. Der Begriff Phishing setzt sich laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik aus den Wörtern "Password" und "fishing" zusammen und benennt das Vorgehen, illegal Daten von Internetnutzern über gefälschte Webseiten, E-Mails oder Kurznachrichten zu beschaffen, um damit einen Identitätsdiebstahl zu begehen. Ziel dieser Form der Internetkriminalität sind die vertraulichen Daten des Nutzers, wie z.B. Passwörter, Kreditkartennummern oder Kontodaten, um mit den erhaltenen Daten beispielsweise Bankbetrug zu begehen. Im Juni 2024 belief sich die Anzahl der entdeckten Phishing-Webseiten auf rund 266.457. Optisch fällt es schwer, gefälschte Internetseiten von ihren echten Vorbildern zu unterscheiden. Auch inhaltlich wirken die sogenannten Phishing-Seiten mittlerweile seriös und vertrauenswürdig.Das gilt auch für sogenannte Phishing-Mails. Hier bittet man beispielsweise um Zusendung von Passwort (PIN) und Transaktionsnummer (TAN), die angeblich für eine Systemumstellung des Kreditinstituts benötigt werden. Auch diese Anfragen wirken täuschend echt, so dass selbst kundige Nutzer die Tricks der Kriminellen nicht immer erkennen. Nach einer Erhebung von Kaspersky Lab entfielen im Jahr 2023 der Großteil aller Phishing-Angriffe auf globale Internetportale. Am zweithäufigsten waren Web-Services von solchen Attacken betroffen.
Neben Phishing sind besonders Ransomware-Angriffe weit verbreitet. Ransomware ist eine Schadsoftware, die den Opfern den Zugang zu einem Computersystem verwehrt oder Dateien unlesbar macht (Verschlüsselung). Der Angreifer erpresst dann normalerweise das Opfer, indem er die Wiederherstellung des Zugangs verweigert, bis ein Lösegeld gezahlt wird.
Hohe Kosten lassen die Cybersicherheitsausgaben weltweit steigen
Cyberangriffe können hohe Kosten verursachen und in manchen Fällen sogar ganze Existenzen bedrohen. Zuletzt beliefen sich die durchschnittlichen Kosten pro Cyberangriff für Unternehmen je nach Land zwischen 10.000 und 24.000 US-Dollar. In Irland fielen die Kosten vergleichsweise gering aus, während im Vereinigten Königreich Cyberangriffe die größten Kosten verursachten. Die Statistik zeigt allerdings auch, dass die durchschnittlichen Kosten zwischen den untersuchten Jahren sehr schwanken. Nicht nur zwischen Ländern gibt es große Unterschiede. Je nach Branche ist man mehr oder weniger im Visier von Cyberkriminellen. Zu der am meisten gefährdete Branche gehört seit Jahren der Gesundheitssektor. Der Diebstahl sensibler Patienteninformationen oder eine Störung der Gesundheitsversorgung können fatale Konsequenzen haben. Im Gesundheitsbereich waren die durchschnittlichen Kosten eines Datenlecks zuletzt mit großem Abstand am höchsten und beliefen sich auf rund zehn Millionen US-Dollar.Die steigende Bedrohungslage und hohen Kosten lassen die Cybersicherheitsausgaben seit Jahren konstant steigen. Für das Jahr 2023 wurden die weltweiten Ausgaben auf rund 80 Milliarden US-Dollar geschätzt. Eine Analyse der Gesamt-IT-Ausgaben verschiedener Länder hat ergeben, dass der Anteil der IT-Ausgaben, den Unternehmen in Cybersicherheit investierten, ungefähr ein Viertel ausmacht. Unternehmen können sich auf verschiedene Art und Weise vor Cyberangriffen schützen. Neben organisatorischen Sicherheitsmaßnahmen wie der Sensibilisierung von Mitarbeiter:innen sowie klassischen technischen Sicherheitsmaßnahmen wie Firewalls und VPN-Zugängen kommen hierbei auch vermehrt neue digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz zum Einsatz. Ebenso versichern sich immer mehr Unternehmen weltweit gegen Cyberrisiken.
Weitere Informationen finden Sie im Statista DossierPlus "Cybersicherheit", welches einen Überblick über die Bedeutung von Cybersecurity in Zeiten einer zunehmenden Digitalisierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung gibt.