Ergebnis der Parlamentswahlen in der Türkei 2002
Recep Tayyip Erdoğan, der Parteivorsitzende der AKP war aufgrund einer Verurteilung und Haftstrafe mit einem Politikverbot belegt und durfte nicht an den Wahlen teilnehmen und konnte somit auch keinen Parlamentssitz erhalten. Daher wurde sein Stellvertreter Abdullah Gül vom Staatspräsidenten Ahmet Necdet Sezer zum Ministerpräsidenten ernannt und diese Nominierung durch die absolute Mehrheit der Nationalversammlung bestätigt. Innerhalb der Verfassung war jedoch festgelegt, dass nur ein Abgeordneter der Nationalversammlung auch zum Ministerpräsidenten vorgeschlagen und gewählt werden konnte. Aufgrund einer Verfassungsänderung wurde das Politikverbot von Erdogan aufgehoben und gleichzeitig auch das Wahlergebnis in der Provinz Sirirt annulliert. Erdogan gewann die Nachwahl, zog nachträglich als Abgeordneter der Provinz in die Nationalversammlung ein und löste bereits 2003 Abdullah Gül als Ministerpräsident ab.