Nach dem der Ifo-Geschäftsklimaindex infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine steil gefallen ist, konnte dieser sich im April auf einem vergleichsweise niedrigem Niveau wieder stabilisieren. Nach dem ersten Schock zeigte sich die deutsche Wirtschaft recht widerstandsfähig, weshalb Lage, Klima und Erwartungen von den deutschen Führungsetagen wieder deutlich besser bewertet werden - dennoch herrscht weiterhin große Unsicherheit. Besonders die Erwartungen verbesserten sich (+1,8 Punkte ggü. März) - viele Unternehmensentscheider sehen in der Abkehr von russischen Produkten sowie Lieferungen fossiler Brennstoffe eine Chance für neue Geschäfte und eine Stärkung der Selbstversorgung.
Das Ifo-Geschäftsklima basiert auf ca. 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit "gut", "befriedigend" oder "schlecht" und ihre Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monaten als "günstiger", "gleich bleibend" oder "ungünstiger" kennzeichnen.