Weltweit wird heute mehr Fisch in Aquakultur produziert als in Meeren und Binnengewässern gefangen wird. Das zeigt die Statista-Infografik mit Daten der Food and Agriculture Organization der United Nations (FAO). So lag die Fischproduktion aus Aquakultur im Jahr 2023 bei 98,5 Millionen Tonnen, aus Wildfang hingegen bei 90,4 Millionen Tonnen. Dies entspricht einem Anteil an der gesamten Fischproduktion von 52 Prozent. Im Jahr 1950 lag der Aquakultur-Anteil lediglich bei drei Prozent. Die Daten beinhalten Fische, Krusten- und Weichtiere.
Zu der Entwicklung beigetragen hat der Umstand, dass viele Meere überfischt sind oder am Limit einer nachhaltigen Nutzung stehen. Daher wurden die Fangquoten in vielen Regionen begrenzt, um die Bestände zu schützen. Die Erträge aus Wildfang können daher kaum noch wachsen. Moderne Aquakultursysteme (z. B. RAS-Kreislaufanlagen, Offshore-Aquakultur) ermöglichen dagegen höhere Erträge auf kleiner Fläche. Verbesserte Fütterung, Genetik und Tiergesundheitsmanagement steigern die Produktivität zuletzt immer weiter. Viele Staaten fördern zudem Aquakultur systematisch (etwa durch Subventionen, Forschung und Ausbau der Infrastruktur), um die Lebensmittelproduktion zu stabilisieren.
Während die Aquakultur auf dem weltweiten Fischmarkt zunimmt, ist die Fischproduktion in Aquakulturen in Deutschland auf lange Sicht rückläufig. Ein Faktor, der zu der Entwicklung beigetragen hat: Rechtliche Bestimmungen von Deutschland und der EU zum Thema Natur- und Artenschutz haben zunehmend gestiegene Anforderungen an die Aquakulturbetriebe. Dies hat zu höheren Kosten und bürokratischem Aufwand für die Betriebe geführt. Zudem ist das Preisniveau für Futter, Energie, Wasseraufbereitung und Personal in Deutschland relativ hoch. Aquakulturen sind neben der Hochseefischerei aber auch weiterhin ein fester Bestandteil der deutschen Fischwirtschaft. Neben Lachsforellen und Karpfen werden in Deutschland vor allem Regenbogenforellen in Aquakulturen gezüchtet.
Fisch gilt aufgrund seines Gehalts an Omega-3-Fettsäuren, Eiweiß und Mineralstoffen als gesundes Lebensmittel. Über 13,4 Kilogramm Fisch essen Verbraucher in Deutschland im Durchschnitt (Stand: 2023). Im weltweiten Vergleich ist der Pro-Kopf-Konsum von Fisch hierzulande aber eher niedrig. Eine Umfrage der Statista-Consumer Insights hat ergeben, dass nur rund ein Drittel der Deutschen regelmäßig Fisch- und Meeresfrüchte essen.










