Seit der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags im Jahr 1963 setzen Deutschland und Frankreich verstärkt auf gegenseitigen Austausch und Unterstützung auf politischer und wirtschaftlicher Ebene. Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Deutsch-Französischen Instituts aus dem Jahr 2023 zeigt allerdings, dass nur wenig wechselseitiger Kontakt zwischen den Bewohner:innen der beiden Länder besteht – mit einer deutlichen Ausnahme.
So gaben 55 Prozent der befragten Deutschen an, bereits einmal in Frankreich im Urlaub gewesen zu sein. Den aktuellsten Zahlen der Lobbyorganisation Deutscher Reiseverband aus dem Jahr 2023 zufolge stand Frankreich bei Kurzreisen unter vier Tagen Aufenthalt bei deutschen Urlauber:innen mit einem Anteil von 2,1 Prozent auf dem dritten Platz, bei längeren Reisen ab fünf Tagen Aufenthalt erreichte das westliche Nachbarland mit 2,7 Prozent nur den siebten Rang hinter Urlaubszielen wie Spanien, Italien und der Türkei und vor Ägypten, Polen und den Niederlanden.
27 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer:innen gaben zudem an, Berichterstattung über Frankreich zu verfolgen, während 13 Prozent Französ:innen im Familien- und Bekanntenkreis hatten. An Schüleraustauschen oder Geschäftsreisen hatten die wenigsten Befragten teilgenommen.
Ein vergleichbares Bild zeigt sich auf französischer Seite, abgesehen von Berichten über Deutschland in den Medien und Urlaubsreisen in das benachbarte Land. Hier hatten nur 17 respektive 18 Prozent entsprechende Erfahrungen gemacht. Dies passt zu den Ergebnissen aus derselben Befragung zum Interesse an Politik und Wirtschaft des jeweils anderen Landes, bei der 63 Prozent der befragten Französ:innen kein oder kaum Interesse an den Geschehnissen in Deutschland zeigten.