Die Preise für einen Liter Festbier liegen auf dem diesjährigen Oktoberfest zwischen 13,60 Euro und 15,30 Euro. Der Durchschnittspreis von 14,73, errechnet aus den jeweiligen Preisen der Zelte, die Oktoberfestbier in Maßkrügen ausschenken, liegt damit 3,9 Prozent höher als der Durchschnittspreis von 2023. Wie die Grafik auf Basis von Daten des Referats für Arbeit und Wirtschaft München und des Statistischen Bundesamts zeigt, haben sich die Bierpreise auf der Wiesn seit 2004 mit wenigen Ausnahmen im Vergleich zum Vorjahr deutlich stärker erhöht als die Verbraucherpreise für Bier im allgemeinen.
Besonders groß war der Sprung zwischen der letzten Prä-Corona-Wiesn 2019 und 2022. Besucher:innen der großen und kleinen Bierzelte mussten einen rund 15,5 Prozent höheren Durchschnittpreis in Kauf nehmen. Das lässt sich zum Teil durch makroökonomische Faktoren erklären, beispielsweise Rohstoffengpässe und erhöhte Energiepreise durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Obwohl Deutschland sich tendenziell selbst komplett mit dem nötigen Weizen versorgen kann, stammt ein Drittel der 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr nötigen Braugerste aus dem Ausland.
Die Preiserhöhung zwischen 2019 und 2022 könnte zudem auch mit der Coronapandemie und dem daraus folgenden Verdienstausfall für Festzeltbetreiber:innen zusammenhängen. Ein weiteres Indiz für diese Argumentation ist die Tatsache, dass die Verbraucherpreise für Bier 2020 im Vergleich zum Vorjahr gesunken und 2022 lediglich um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen waren. Für 2023 zeigt sich ein umgekehrtes Bild: Unter anderem der anhaltende russische Angriffskrieg in der Ukraine, die als Kornkammer Europas gilt, sorgte für einen Preisanstieg von 11,6 Prozent im Vergleich zu 2022.
Das 189. Oktoberfest findet dieses Jahr vom 21. September bis zum 6. Oktober statt. 2023 hatten laut muenchen.de etwa 7,2 Millionen Menschen eines der größten Volksfeste der Welt besucht, 1,5 Millionen mehr als im Vorjahr. Dabei wurden rund 6,5 Millionen Maß Bier konsumiert, rund 800.000 weniger als auf der Wiesn 2019.