Die angespannte Lage zwischen den USA und China zeigt sich nicht nur auf der realpolitischen, sondern auch auf wirtschaftlicher Ebene. Seit 2018 befinden sich die beiden Weltmächte in einer Art Handelskrieg, der sich in jüngster Vergangenheit vor allem auf Chip-Technologie konzentriert. Ein verbundener Nebenschauplatz ist Telekommunikationstechnik. Ende 2022 hatten die Vereinigten Staaten ein Verbot des Verkaufs von Huawei- und ZTE-Geräten erlassen, während China seit kurzem Regierungsangestellten die Nutzung von iPhones verbietet. Diese Entscheidung könnte zum Präzedenzfall werden, der Apples Umsätze entscheidend beeinträchtigen könnte.
Wie wichtig der chinesische Markt für das US-Unternehmen ist, zeigt unsere Grafik auf Basis der jeweiligen Jahresberichte von Apple. Zwischen September 2020 und September 2022 stiegen die Umsätze in China, Taiwan und Hongkong um 84 Prozent auf 74,2 Milliarden US-Dollar und lagen im vergangenen Geschäftsjahr nur 20 Milliarden US-Dollar hinter der EMEA-Region inklusive Indien. Kernmarkt für Apple bleibt jedoch der amerikanische Kontinent. Die USA allein waren für 37 Prozent des Umsatzes im Jahr 2022 verantwortlich, insgesamt verdiente die Firma in Nord- und Südamerika etwa 169 Milliarden US-Dollar.
Der Großteil von Apples Umsatz wird mit dem Verkauf von iPhones erwirtschaftet, 205 Milliarden US-Dollar oder umgerechnet 52 Prozent entfallen auf das Segment. Ein direkter Konkurrent zum iPhone aus China, das Huawei Mate 60 Pro, wurde im August 2023 angekündigt und befindet sich dort bereits im Verkauf. Sowohl der südkoreanische Chiphersteller SK Hynix als auch die USA prüfen derzeit einen möglichen Verstoß gegen die gegen die Volksrepublik verhängten Sanktionen, da die fortschrittliche Technologie des Mate 60 Pro sich angeblich nicht im Besitz des ostasiatischen Landes befinden dürfte.