Rund 125 Milliarden Euro an Personal- und Sachkosten (Brutto) mussten die etwa 1.700 Krankenhäuser in Deutschland 2021 stemmen. Zwei Drittel der Kosten entfallen auf das Personal, ein Drittel auf die Betriebsausstattung. Dass so viele Krankenhäuser vor der Pleite stehen, ist angesichts der rasant steigenden Kosten kaum verwunderlich. Der Anstieg der Personalkosten in den letzten zehn Jahren wird vom Statistischen Bundesamt mit rund 56,7 Prozent beziffert. Die Sachkosten sind im selben Zeitraum um knapp 50 Prozent gewachsen.
Nun hat sich die Bundesregierung auf Grundzüge einer Reform des Gesundheitswesens bezüglich der Krankenhäuser in Deutschland geeinigt. Kernziel des neuen Gesetzes ist eine Neuaufstellung der Finanzierungsstruktur der Krankenhäuser. Diese wurden bisher vor allem über sogenannte Fallpauschalen finanziert, die nun durch Vorhaltepauschalen abgelöst werden, damit Operationen nicht vorrangig aus ökonomischen Gründen durchgeführt werden. Ferner soll auch nicht jedes Krankenhaus alle Eingriffe anbieten, sondern Spezialisten-Zentren gebildet werden. Die Reform bedeutet allerdings im Umkehrschluss auch das Aus für einige Kliniken in Deutschland. Im Januar 2024 soll das Gesetz in Kraft treten, bis dahin wird die Ampel-Regierung wohl noch über Detailfragen verhandeln müssen.