Land-, Forstwirtschaft und Fischerei tragen in Deutschland etwa 0,9 Prozent zum hiesigen Bruttoinlandsprodukt bei. Damit zählt die Bundesrepublik neben beispielsweise dem Vereinigten Königreich (0,7 Prozent) oder der Schweiz (0,6 Prozent) zu den ökonomisch am wenigsten von Agrarwirtschaft abhängigen Ländern Europas.
Deutschlands landwirtschaftliche Nutzfläche ist rund 16,6 Millionen Hektar groß und wird laut Daten des Statistischen Bundesamtes von schätzungsweise 256.000 Betrieben bewirtschaftet. Der Gesamtumsatz der Branche hat 2021 bei rund 43,7 Milliarden Euro gelegen.
Der EU-weite Durchschnitt lag laut Daten der World Bank im Jahr 2021 bei rund 1,6 Prozent. Derart niedrige Werte sind für hochentwickelte Nationen üblich, sie generieren den Großteil ihrer Wertschöpfung im Dienstleistungssektor. Dieser entspricht in Deutschland zum Vergleich etwa zwei Drittel der Bruttowertschöpfung.
Deutlich größere Bedeutung für das jeweilige Land hat die Landwirtschaft in Albanien (17,7 Prozent des BIP), der Ukraine (10,6 Prozent) und der Republik Moldau (10,6 Prozent). Vor allem die Ukraine ist ein weltweiter wichtiger Getreideproduzent – sie gilt als eine der “großen Kornkammern” der Welt. Der dortige Krieg hat somit auch die Lebensmittelversorgung in anderen Ländern massiv beeinflusst – besonders landwirtschaftlich vulnerable Regionen, die häufig von Dürren betroffen sind, litten zu Beginn des Krieges stark unter der fehlenden Versorgung aus der Ukraine.