Der Regionalflughafen Frankfurt-Hahn im Hunsrück dürfte den meisten Deutschen wohl als Anlaufstelle für Low-Cost-Carrier wie etwa Ryanair bekannt sein. Auch was das Passagieraufkommen angeht, spielt der insolvente Airport in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle. Dennoch haben einige Investoren ein Auge auf den zum Verkauf stehenden Flughafen geworfen – unter ihnen auch der russische Oligarch Charitonin.
Zwar hat Hahn in den vergangenen Jahren für die europäische Zivilluftfahrt an Relevanz verloren, gleichzeitig rückte dieser immer mehr als Frachtflughafen in den Fokus. Wie die Statista-Grafik zeigt, war der Flughafen Hahn 2021 Umschlagplatz für ein Luftfrachtaufkommen von etwa 259.000 Tonnen. Damit ist der vergleichsweise kleine Flugplatz der viertgrößte Frachtflughafen Deutschlands hinter Frankfurt/Main, Leipzig/Halle und Köln/Bonn.
Das Interesse von Investoren erklärt sich auch aus dem Status als wachsender Umschlagplatz für Luftfracht. Für das Bundeswirtschaftsministerium und die Gläubiger gilt es nun zu prüfen, ob Frankfurt-Hahn zur kritischen Infrastruktur der Bundesrepublik gehört, ähnlich wie beim Verkauf der Anteile an Terminals des Hamburger Hafens.
Der Flughafen steckt seit Jahren in der Krise und musste vom Land Rheinland-Pfalz mit Staatsgeldern über Wasser gehalten werden. 2016 wurde er an ein chinesisches Unternehmen verkauft, das später insolvent ging. Im Oktober 2021 meldete schließlich auch der Flughafen selbst Insolvenz an.