In Deutschland wird derzeit über die Wahrscheinlichkeit eines schweren und länger anhaltenden Stromausfalls diskutiert. Für die Energieregulierung zuständig ist die Bundesnetzagentur – und sie schätzt die Gefahr für einen solch katastrophalen Blackout als äußerst gering ein. Die Stromversorgung sei durch mehrfach redundante Stabilisierungsmaßnahmen umfassend gesichert. Damit es zu solch einer schweren Störung kommt, müssten verschiedene Bedingungen gleichzeitig erfüllt sein: Die Stromnachfrage müsste auf einem sehr hohen Niveau sein und gleichzeitig müssten Teile des Stromnetzes durch schwere technische Fehler – ausgelöst etwa durch ein Unwetter – zerstört worden sein. Laut Bundesregierung habe es ein solches Ereignis in Deutschland noch nicht gegeben. Das Münsterländer Schneechaos im Jahr 2005 war laut Auskunft der Bundesnetzagentur kein Blackout, sondern nur ein lokales Ereignis – verursacht durch den örtlich starken Schneefall, von dem nur die Kunden des dortigen Hochspannungsnetzes betroffen waren.
Wahrscheinlicher als ein Blackout sei laut Bundesnetzagentur dagegen ein so genannter Brownout. Er unterscheidet sich bei den Ursachen und der Schwere der Störung deutlich vom Blackout. So übersteigt beim Brownout kurzzeitig die Stromnachfrage das Angebot. Dieser Fall kann zum Beispiel dann eintreten, wenn Kraftwerke aufgrund von Brennstoffmangel weniger Strom produzieren als üblich. Dies kann in der aktuellen Energiekrise durchaus passieren. Ein Brownout dauert maximal mehrere Stunden und kann durch die Bundesnetzagentur schnell dadurch behoben werden, dass sie die Stromnachfrage durch Abschalten von Verbrauchern soweit reduziert, bis das Angebot die Nachfrage wieder vollständig decken kann.
Alle Stromkunden in Deutschland können laut Bundesnetzagentur das Risiko eines Stromausfalls aktiv verringern. Die Wahrscheinlichkeit werde umso geringer, je mehr Menschen – insbesondere in einer angespannten Netzsituation – einen Spar-Beitrag leisten. Hierzu sei es von besonderer Bedeutung, den eigenen Stromverbrauch drosseln, zum Beispiel indem man den Stand-By-Betrieb von elektronischen Geräten vermeidet, den PC oder den Laptop bei Nichtnutzung ausschaltet oder Kühlschränke und Gefriertruhen richtig einstellt.
Von besonderer Bedeutung sei es zudem, nach Möglichkeit keine Heizlüfter in Betrieb zu nehmen. Diese Geräte haben in Deutschland aus Sorge vor Heizungsausfällen im vergangenen Frühjahr/Sommer großen Absatz gefunden. Heizlüftermodelle haben dabei eine Leistung von 2.000 Watt und würden bei großflächigem Einsatz das Stromnetz entsprechend stark belasten. Wie diese Statista-Grafik zeigt, ist der Betrieb dieser Geräte zudem sehr teuer.