70 bis 75 Milliarden Euro Marktbewertung, bis zu 9,4 Milliarden Euro Bruttoerlös am ersten Handelstag: Die Prognose für den geplanten Börsengang der Porsche AG am 29. September ist optimistisch, die Aktie bereits jetzt mehrfach überzeichnet, die Nachfrage groß. Wie unsere Grafik auf Basis von Unternehmensangaben und Medienberichten zeigt, läge die Volkswagen-Tochter bei einem Zutreffen der Prognose auf dem zweiten Platz der größten deutschen Börsengänge aller Zeiten.
Auf Platz eins liegt seit 26 Jahren unangefochten die Deutsche Telekom, die 1996 mit ihrer ersten von drei Neuemissionen rund 10 Milliarden Euro am ersten Handelstag generieren konnte. Zum Vergleich: Der weltweit größte Börsengang fand 2019 statt, der saudi-arabische Staatskonzern Saudi Aramco verdiente am ersten Tag rund 26 Milliarden US-Dollar mit Neuemissionen. Platz drei und vier in Deutschland werden vom Logistikdienstleister Deutsche Post und dem Chiphersteller Infineon mit 5,8 respektive 5,4 Milliarden Euro belegt.
Vier der acht größten deutschen Börsengänge liegen mehr als 20 Jahre zurück, obwohl zwischen 2019 und 2021 laut den Finanzexpert:innen von Blättchen Financial Advisory 24 deutsche Unternehmen an die Börse gingen. Diese Unternehmen riefen zusammen allerdings nur ein Emissionsvolumen von 12,1 Milliarden Euro auf, lediglich 1,1 Milliarden mehr als das Jahresvolumen 2018.