Virtual Private Networks, kurz VPN, werden weltweit genutzt, um sich in andere Netze einzuwählen und eine Verbindung aufzubauen, die von Unbeteiligten nicht einsehbar ist. Gerade in Zeiten zunehmender Internetzensur werden VPNs für die betroffenen Internetnutzer:innen immer wichtiger, denn durch sie können im eigenen Land gesperrte Internetseiten oder soziale Medien über ausländische Netzwerke erreicht werden.
Dass die Menschen vor allem in Krisenzeiten vermehrt auf VPNs zurückgreifen, zeigt die Statista-Grafik auf Basis der von Top10VPN gesammelten Suchanfrage-Daten. Demnach gab es seit Januar 2021 infolge einiger politischer Ereignisse extreme Anstiege der VPN-Nachfrage.
So schaltete die Regierung Sambias am Tag der Präsidentschaftswahl im August 2021 das Internet ab. Der vorab angekündigte Shutdown führte zu einer VPN-Nachfrage, die um rund 16.341 Prozent höher war als der Durchschnittswert der 30 Tage vor den Wahlen.
Internetsperren und –zensur sind gängige Methoden autoritärer Regime, wie die vermehrten Abschaltungen und Internetsperrstunden, die das Militärregime in Myanmar nach ihrem Putsch im Februar 2021 verhängte zeigen. Auch hier sind die Suchanfragen nach VPNs um etwa 7.200 Prozent gestiegen.
Aktuellstes Beispiel für erhöhte VPN-Nutzung in Krisen ist der Anstieg infolge der russischen Invasion der Ukraine. Aufgrund von Zensur durch die russische Regierung und den Sanktionen der westlichen Länder, sind die meisten soziale Medien und Informationsquellen für die Bürger:innen Russlands nur noch über ausländische Netzwerke erreichbar. Die russischen Online-Suchen nach VPNs erreichten am 14. März einen Spitzenwert der 2.692 Prozent über dem Niveau des Vormonats lag.