Die Quartalszahlen des Internet-Riesen Tencent sprechen eine deutliche Sprache: 20 Prozent Umsatz-, 14 Prozent Gewinnsteigerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte das chinesische Unternehmen zwischen März und Juni 2021 verbuchen. Im Vergleich mit anderen Social-Media-Riesen steht der Konzern dennoch schlechter da als erwartet.
Laut Erhebungen von DataReportal, Hootsuite und We Are Social im Digital 2021 July Statshot Report liegen die Social-Media-Angebote Weixin beziehungsweise WeChat und QQ nur auf dem sechsten respektive achten Platz hinsichtlich der monatlich aktiven Nutzer:innen. Facebook und YouTube führen die Rangliste mit knapp 3 beziehungsweise etwa 2,3 Milliarden Menschen an, die mindestens einmal pro Monat die entsprechende Plattform genutzt haben. Die Top 10 ist dennoch fast ausschließlich von US-amerikanischen und chinesischen Konzernen bestimmt. Die einzige Ausnahme: Telegram, der Messaging-Dienst der Brüder Nikolai und Pawel Durow, dessen Hauptsitz sich angeblich in Dubai befindet.
Trotz der guten finanziellen Ergebnisse steigt der Druck auf Tencent. Zuletzt bezeichneten chinesische Staatsmedien Videospiele, die 31 Prozent des Umsatzes des Tech-Unternehmens ausmachen, als "geistiges Opium". Die Reaktion seitens Tencent war drastisch: Minderjährige sollen in Zukunft an Wochentagen nur noch eine, am Wochenende maximal zwei Stunden pro Tag Zugang zu beliebten Online-Titeln wie Honor of Kings oder Clash of Clans erhalten.