Die Skandale um Fleischbetriebe in Deutschland reißen nicht ab: Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, durchsuchen Bundespolizisten seit dem frühen Morgen mehrere Wohn- und Geschäftsräume im Zusammenhang mit illegalen Beschäftigten in der Fleischindustrie. Die Beschuldigten sollen Arbeitskräfte aus Osteuropa mit gefälschten Papieren nach Deutschland eingeschleust haben. Laut der Bundespolizei Mitteldeutschland durchsuchen die Beamten schwerpunktmäßig Gebäude in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, aber auch in Berlin, Sachsen und Nordrhein-Westfalen.
Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Bundeskriminalamts zeigt, sind in den vergangenen Jahren wieder mehr Fälle von illegaler Beschäftigung in Deutschland aufgetreten - nicht nur in der Fleischindustrie. Im Jahr 2019 waren es 180 polizeilich erfasste Fälle. Als illegale Beschäftigung gilt, wenn Arbeitnehmer arbeiten, ohne Abgaben an das Finanzamt oder die Sozialversicherung zu entrichten, wenn Arbeitgeber Ausländer ohne Arbeitserlaubnis einstellen oder Angestellte ohne Sozialversicherung beschäftigen.
Bereits im Sommer stand die Fleischindustrie wegen der Ausbreitung von Coronainfektionen in Schlachthöfen in der Kritik, allen voran der Konzern Tönnies in Rheda-Wiedenbrück.