Andrzej Duda gewinnt die Stichwahl gegen seinen Kontrahenten Rafał Trzaskowski denkbar knapp und bleibt damit für eine weitere Amtszeit Polens Präsident. Das Nationale Wahlbüro gab am Montagabend das amtliche Wahlergebnis von 51 zu 49 Prozent für den Amtsinhaber bekannt. Die Wahlbeteiligung liegt nach offiziellen Angaben bei etwa 68 Prozent - die höchste Beteiligung seit dem Fall des Eisernen Vorhangs.
Wie die Statista-Grafik zeigt, hat der Kandidat der liberal-konservativen Bürgerplattform die Mehrheit in zehn der sechzehn Woiwodschaften, allerdings oft nur mit geringem Vorsprung vor Duda. Der auf dem Papier parteilose Politiker hingegen, ist besonders im Osten des Landes und den ländlicheren Regionen siegreich.
Im ersten Wahlgang hat Andrzej Duda noch deutlich vorne gelegen, sein Herausforderer kommt jedoch bei jungen Wählern und der Stadtbevölkerung gut an. Deshalb hat Trzaskowski auch die meisten Großstädte für sich gewinnen können und so Mehrheiten in einigen konservativ geprägten Woiwodschaften bekommen.
Während des Wahlkampfs hat sich Duda als Deutschland-Kritiker gezeigt – unter anderem hat er den deutschen Medien aktive Wahlmanipulation vorgeworfen. Letztendlich sind ihm alle an Deutschland angrenzenden Woiwodschaften an Trzaskowski verloren gegangen. Zudem verfolgt der Präsident einen harten Kurs gegen die LGBTI-Gemeinschaft, die angeblich die Nation bedrohe. Positiv herauszustellen sind die Bemühungen der Regierungspartei Kindergeld, Mindestlöhne und Renten erhöhen zu wollen.