Österreich verzeichnet für das Jahr 2019 etwa 550 antisemitische Vorfälle - ein Anstieg von rund 9,5 Prozent seit dem letzten Bericht 2017. Die Fälle in der Alpenrepublik haben sich innerhalb der vergangenen fünf Jahre mehr als verdoppelt, wie die Statista-Grafik veranschaulicht.
Laut Israelitischer Kultusgemeinde Wien handelt es sich beim Großteil der Vorfälle um Massenzuschriften und verletzendes Verhalten wie etwa Beleidigungen im Internet und auf offener Straße. Sachbeschädigung macht 14 Prozent der bestätigten Fälle aus. In 18 der 550 Fälle kam es zu konkreten Bedrohungen, in sechs Fällen sogar zu physischen Angriffen.
Der ideologische Hintergrund der Taten ist in etwa der Hälfte der Fälle rechtsextrem. Etwa zehn Prozent der Fälle können einem linkspolitischen oder muslimischen Hintergrund zugeordnet werden. Ganze 226 Vorfälle konnten nicht genau kategorisiert werden.
IKG-Generalsekretär Benjamin Nägele befürchtet, dass die Zahl der Vorfälle durch die anhaltende Corona-Krise weiter zunehmen könnten. Vor allem die große Medienpräsenz der Verschwörungstheoretiker bereitet der Kultusgemeinde Sorgen – sie tragen den Judenhass in die Mitte der Gesellschaft und machen ihn salonfähig.