Die deutsche Windkraftindustrie steckt in der Krise. Die Zahl der neu installierten Windräder ist zuletzt dramatisch eingebrochen, der Ausbau kommt nur noch sehr schleppend voran. Die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Bundesverbands Windenergie zeigt die Gründe für diese Entwicklung. Demnach sind Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 11.000 Megawatt nicht installiert worden, weil die behördlichen Genehmigungsverfahren der Länder und Gebietskörperschaften zu lange dauern. Anlagen mit insgesamt 4.800 Megawatt wurden nicht realisiert, weil die Deutsche Flugsicherung Störungen des Funkbetriebs im Bereich der Luftfahrtnavigation befürchtet. Zudem klagen Umweltverbände gegen bereits erteilte Baugenehmigungen: Die langwierigen Widerspruchs- und Klageverfahren haben bis dato dafür gesorgt, dass Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.000 Megawatt nicht installiert werden konnten.
Im vergangenen Jahr wurden dadurch lediglich Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 2.402 Megawatt installiert, im ersten Halbjahr waren es sogar nur 287 Megawatt. Der Bundesverband Windenergie fordert einen jährlichen Ausbau von mindestens 5.000 Megawatt Windenergie an Land, damit die erneuerbaren Energien ihren geplanten Beitrag zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes leisten können.