Die Bundesregierung Deutschlands hat ein umfassendes Aufrüstungsprogramm für die Bundeswehr beschlossen. Ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro soll in die Truppen und ihre Ausrüstung investiert werden. Auch der Verteidigungsetat soll jährlich wieder mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Gegen eine dem Zwei-Prozent-Ziel der Nato entsprechende Aufstockung haben sich SPD und Grüne zuvor lange gewehrt – im Angesicht der aktuellen Krise wurde diese allerdings schnell abgesegnet.
Wie die Statista-Grafik auf Basis von SIPRI-Daten zeigt, liegen die Militärausgaben Deutschlands seit den 90ern unter zwei Prozent des BIP. Bis in die späten 1960er Jahre lagen sie jedoch noch bei über vier Prozent und sind im Verlauf der folgenden Jahrzehnte kontinuierlich gesunken, auf zuletzt 1,4 Prozent im Jahr 2020.
2002 hatten sich die NATO-Mitglieder darauf verständigt, dass alle Mitgliedstaaten mindestens zwei Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt) für Verteidigungszwecke ausgeben sollen. Diese Militärausgaben umfassen alle Ausgaben für die Streitkräfte, inklusive Kontingente zur Friedenssicherung im Ausland, für das Verteidigungsministerium, für paramilitärische Verbände und für Rüstungsprojekte.