Daten und Fakten zur Stratec SE
Kerngeschäft: In-Vitro Diagnostik
Spezialisiert ist Stratec in erster Linie auf Laborausstattungen und –mobiliar: Von der Pipette, über Pumpen und Entgaser bis hin zu Labortischen, -schränken und großräumigen Arbeitsflächen. Gemein ist dabei fast allen Produkten der Stratec SE ein starker Fokus auf In-Vitro-Anwendungen. Abgleitet von dem lateinischen Wort “vitrum” lässt sich dieser Terminus mit “im Glas” übersetzen und bezieht sich beispielsweise auf Verfahren, bei denen Proben in Reagenzgläsern untersucht oder behandelt werden. Dies kommt vor allem bei der Untersuchung von menschlichem Gewebe oder als Alternative zu Tierversuchen - sogenannten In-Vivo-Verfahren (lat.: im Leben bzw. Lebendigen) - vor und stellt derzeit einen der größten Märkte im Bereich der Medizintechnologie.Schwierige Jahre nach der Pandemie
Zuletzt lag der weltweite Umsatz mit Medizintechnik aus Deutschland bei rund 36 Milliarden Euro, Tendenz steigend. Im Jahr 2022 wurden allein in Deutschland rund 3,5 Milliarden Euro auf dem Gebiet der In-vitro-Diagnostik umgesetzt. Die Corona-Pandemie und die dadurch erhöhte Nachfrage nach Labortests scheinen diese Trends weiter zu verstärken.Nachdem die Halbjahresergebnisse die hohen Erwartungen für das Jahr 2023 nicht erfüllen konnten, kündigte Stratec an, jegliche Umsatzziele für das Gesamtjahr zu verwerfen. Die hoch angesetzten Zielsetzungen und deren Prognosesenkungen wurden in der Branche von Experten als überraschend eingeschätzt. Insbesondere das Management riskierte mit den nun enttäuschenden Zahlen einen Glaubwürdigkeitsverlust, der schwer zu korrigieren sei. Der Aktienkurs brach in Folge dessen stark ein.
Gegen Ende des Jahres konnte jedoch ein solider Gewinn und Umsatz erzielt werden, was vor allem auf neue Produkteinführungen zurückzuführen war. Zusätzlich konnte Stratec im Juli 2023 den US-amerikanischen Spritzgießspezialisten Natech Plastics für rund 28 Millionen Euro kaufen. Natech stellt Verbrauchsmaterialien u.a. für die In-vitro-Diagnostik her. Im Zuge dessen sank die Aktiendividende auf 55 Cent je Anteil, um die Übernahme der US-Amerikaner zu finanzieren.