Wirtschaftsbau - Statistiken und Fakten
Bedeutung innerhalb des deutschen Bauhauptgewerbes
Gemessen am Umsatz ist der Wirtschaftsbau mit rund 61,5 Milliarden Euro im Jahr 2024 der wichtigste Teilbereich des Bauhauptgewerbes und liegt damit noch vor dem Wohnungsbau. Knapp 39 Prozent des Umsatzes im deutschen Baugewerbe werden demnach im Wirtschaftsbau erzielt. In regionaler Betrachtung zeigt sich, dass mit mehr als acht Milliarden Euro oder Großteil des Umsatzes im Bundesland Nordrhein-Westfalen erzielt wird, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. Schlusslicht in den wirtschaftlichen Bauvorhaben ist Bremen. Während der Wirtschaftsbau in den vergangenen Jahren ein stetiges Umsatzwachstum und steigende Auftragseingänge verzeichnete, entwickelten sich die Baufertigstellungen im Nicht-Wohngebäude Sektor zuletzt rückläufig. Dies liegt vor allem an gestiegenen Preisen. Der Index für den Bau von Bürogebäuden hat sich im Jahr 2024 zum Beispiel verglichen mit dem Jahr 2005 verdoppelt.Aktuelle Entwicklungen im Wirtschaftsbau
Die Zahl der Baugenehmigungen für Nichtwohngebäude in Deutschland sank in den letzten Jahren. Im Jahr 2023 wurden rund 23.600 Baugenehmigungen für Nichtwohngebäude gezählt, das waren rund 5.000 Genehmigungen weniger als noch zwei Jahre zuvor. Über die Hälfte der genehmigten Bauvorhaben im Wirtschaftsbau waren Warenlagergebäude und landwirtschaftliche Betriebsgebäude. Hinsichtlich der verwendeten Baustoffe unterscheiden sich die Gebäudearten: während Büro- und Verwaltungsgebäude, Fabrik- und Werkstattgebäude sowie Handelsgebäude vorwiegend aus Stahlbeton gebaut werden, wird für den Bau landwirtschaftlicher Betriebsgebäude zumeist Holz genutzt. Trotzdem haben alle Baumaterialien gemeinsam, dass sie Preisschwankungen unterliegen. Die Preise für Konstruktionsholz und Betonstahl gingen nach Preissteigerungen in den vergangenen Jahren zuletzt um mehr als 20 Prozent zurück. Auch die veranschlagten Baukosten zeigten zuletzt einen Rückgang der Kosten um knapp sieben Prozent im Nichtwohnbau.Die deutsche Bauindustrie hat seit einigen Jahren zu kämpfen: Besonders betroffen von den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen war der Wohnungsbau, doch auch im Wirtschaftsbau waren Rückgänge in den Baugenehmigungen und -fertigstellungen in den vergangenen zwei Jahren deutlich spürbar. Die Entwicklungen im Wirtschaftsbau werden dabei differenziert betrachtet: während der Wirtschaftshochbau von den aktuellen Entwicklungen eher betroffen ist, zeigt der Wirtschaftstiefbau seit Jahren eine konstante Umsatzsteigerung mit positiver Tendenz.