16.01.2020 Hohe Zufriedenheit unter deutsche Wirtschaftsexperten mit den aktuellen Wirtschaftsaussichten, Kritik an digitaler Infrastruktur
Hamburg, 16. Januar 2020 – Statista hat in Zusammenarbeit mit Atheneum die Ergebnisse für den Global Economic Outlook Score Q4 2019 veröffentlicht, einer Befragung von 1.200 führenden Experten weltweit. In diesem Quartal bleibt die Zufriedenheit weltweit stabil und der Ausblick für die nächsten sechs Monate ist vorsichtig optimistisch. Deutsche Wirtschaftsexperten zeigen sich mit +70% als sehr zufrieden, ähnlich den letzten zwei Quartalen und liegen damit deutlich über dem globalen Wert von durchschnittlich +37%.
Nachdem Deutschland im November knapp einer Rezession entging, hat sich die Erwartung bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung in den nächsten Monaten von -37% in Q3 auf -23% im letzten Quartal 2019 verbessert. Allerdings haben nur die spanischen Experten mit -41% einen noch negativeren Blick auf die zukünftige Entwicklung – es könnte noch ein weiter Weg sein, bis Experten hierzulande eine positive wirtschaftliche Zukunft sehen.
Die Hälfte der Deutschen mit der Höhe der Investitionen in die digitale Infrastruktur unzufrieden
Mit 49% ist fast die Hälfte der für den GEO-Score Q4 2019 befragten deutschen Wirtschaftsexperten unzufrieden mit der Höhe der Investitionen in die digitale Infrastruktur in Deutschland, während lediglich ein Drittel (33%) zufrieden ist. Die Unzufriedenheit der Befragten richtet sich vor allem auf die digitale Infrastruktur in ländlichen Gebieten: Jeweils zwei Drittel der Befragten sind mit der Breitbandanbindung (68 %) sowie der Mobilfunkanbindung (67 %) auf dem Land unzufrieden. Einigermaßen zufrieden sind die Experten hingegen mit Breitband (60%) und Mobilfunk (65%) in städtischen Gebieten.
Weltweit bleiben die Experten zufrieden und vorsichtig optimistisch
Weltweit sind die Experten mit der wirtschaftlichen Situation ihrer Länder im Allgemeinen zufrieden, was sich in einem Global Satisfaction Score von +37% niederschlägt, der vor allem von Nordamerika (+61%) geprägt wird. Nach 49% in Q2 blieb der Score in der zweiten Jahreshälfte (Q3, +35%) stabil. Sehr zufrieden mit ihrer aktuellen Situation sind vor allem westeuropäische Länder: Schweizer und niederländische Experten haben mit den Vorquartalen vergleichbare Zufriedenheitswerte von +98% beziehungsweise +88%. Am unzufriedensten mit der Wirtschaft ihrer Länder sind die Experten in Lateinamerika, der Netto-Zufriedenheitswert der Region liegt bei -43%.
Dies dämpft jedoch nicht den Global Outlook Score in diesem Quartal, der von -3% in Q3 auf jetzt +4% zulegte. Die positive Veränderung wurde insbesondere durch das erneuerte und gestiegene Vertrauen in Australien, China, Deutschland, Großbritannien und den USA vorangetrieben.
Deutliches Wahlergebnis bringt Großbritannien Stabilität zurück
Nach einer Zeit der Brexit-Unsicherheiten scheint das Ergebnis der britischen Wahlen den Wirtschaftsexperten in Großbritannien etwas Klarheit gebracht zu haben: Von allen Ländern hatte UK die größte Veränderung im Outlook Score. Auf die Frage, ob sie mit einer Verbesserung oder Verschlechterung der Konjunktur in den nächsten 6 Monaten rechnen, hatten die Befragten in Großbritannien mit -56% den niedrigsten Nettoausblick für Q3 - dieser Wert hat sich in Q4 auf +5% verschoben. Die massive Verbesserung schlägt sich auch in den einzelnen Wirtschaftsbereichen nieder, wobei vor allem die Beurteilung der politischen Stabilität einen drastischen Umschwung erfuhr: Der Wert verbesserte sich um 68 Prozentpunkte von negativen 49% in Q3 auf positive 19% in Q4. Die Beurteilung der Investitionen stieg im selben Zeitraum von -24% auf +15%. Gleichwohl sich die Bewertungen für alle Aspekte der Wirtschaft verbesserten, blieben sie bei negativen Outlook-Scores. Es gibt also noch einiges zu tun, um die britischen Experten davon zu überzeugen, dass ihr Land aus dem Gröbsten heraus ist.
Pressematerial
Bericht: Global Economic Outlook Score
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