11.12.2019 Das Dilemma mit dem Plastik: 348 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr weltweit produziert, die Hälfte davon wird zu Abfall

Hamburg, 11. Dezember 2019 - Die Welt steckt in einer schweren Plastikmüllkrise, vor allem aufgrund der enormen Menge an hergestelltem Plastik und der schlechten Entsorgung dessen. Weltweit werden jährlich 348 Millionen Tonnen Plastik hergestellt, verglichen mit 1,5 Millionen Tonnen im Jahr 1950. Europa recycelt nur 30 Prozent der Plastikabfälle. Diese werden zwar gesammelt und behandelt, aber nicht vollständig in das Produktionssystem zurückgeführt. Das jüngsten DossierPlus zum Thema analysiert den Status Quo im Umgang mit Plastikmüll und die Auswirkungen von Plastik auf die Umwelt.

Allein Europa produziert 60 Millionen Tonnen Plastik. Drastische Maßnahmen der Europäischen Umweltagentur (EUA) waren entscheidend bei der Verringerung potenziell ruinöser Müllerzeugung. Die Maßnahmen zielen vor allem darauf ab, den Einsatz von Einwegplastik und Verpackungen zu reduzieren, da diese den Hauptanteil am Plastikmüll ausmachen. Die Daten zeigen erhebliche Unterschiede beim Umgang mit Müll in ausgewählten EU-Ländern auf. In Deutschland beispielsweise landen nur 0,1 Prozent der Plastikverpackungen auf Deponien, während Spanien 38,2 Prozent der Verpackungen auf Deponien meldet.

 

Dass China die Einfuhr ausländischer Plastikabfälle 2018 verbat, könnte massive Folgen für den Handel mit Plastik haben. Das Verbot schockierte den weltweiten Schrotthandel und zwang westliche Länder, ihre Recycling-Planung zu überdenken. Laut Prognosen der Georgia University müssen bis 2030 fast 111 Millionen Tonnen Plastikabfälle weltweit anderswo verarbeitet werden, sollte China die Plastik-Entsorgung weiterhin verbieten.

Das DossierPlus untersucht auch die negativen Auswirkungen der Plastikproduktion auf die Umwelt, einschließlich ihrer Auswirkungen auf Emissionen und damit den Klimawandel, sowie Gesundheitsrisiken, die durch Umweltverschmutzung verursacht werden.

Weggeworfenes Plastik zerfällt zu kleinen Partikeln, die die Umwelt verunreinigen. Das Mikroplastik landet in den Ozeanen, in den Organen von Fischen und der menschlichen Nahrungskette. Auch wird es absichtlich einer langen Liste von Inhaltsstoffen in der Kosmetikindustrie hinzugefügt. Ein Großteil der Kleidung wird zudem aus synthetischem Gewebe hergestellt. Auch dies enthält Plastik-Mikrofasern, die zusätzlich im Abwasser münden.

Biologisch hergestelltes Plastik sind eine umstrittene Alternative für mehr Nachhaltigkeit. Daher schlägt der Bericht vor, den Lebenszyklus von Plastikprodukten bereits bei Auswahl der Materialien in der Herstellung zu überdenken. Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

Pressematerial

Statistik 1:  Plastik- und Plastikmüll in der EU

Statistik 2: Voraussichtliche Auswirkungen des chinesischen Plastikverbots

Statistik 3: Potenzielle Gesundheitsrisiken durch Plastikverschmutzung

 

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