Kein anderes Land in Europa investiert so viel in bauliche Anlagen wie Deutschland. Die Bauinvestitionen der Bundesrepublik lagen 2023 bei rund 487 Milliarden Euro und damit nochmals fünf Prozent über dem Vorjahreswert. Andere große Volkswirtschaften wie Frankreich und das Vereinigte Königreich liegen indes deutlich darunter. Die Grande Nation kommt auf Bauinvestitionen von rund 358 Milliarden, das Inselkönigreich liegt bei 316 Milliarden Euro. Auch im Vergleich zu 2022 macht Deutschland den größten Sprung, wie die Statista-Grafik mit Eurostat-Daten zeigt.
Mit 35 Prozent wird der Großteil der deutschen Investitionen vom Bauhauptgewerbe erbracht, das Ausbaugewerbe folgt mit 29 Prozent. Während die Investitionen in den Wohn- und Nichtwohnbau seit 2020 wieder schrumpfen, verweilt der Tiefbau weiterhin auf einem hohen Niveau. Das liegt vor allem an einer Vielzahl an Aufträgen aus dem öffentlichen Sektor. Dieser macht rund 80 Prozent aller Tiefbauinvestitionen aus. Nachdem der Markt jahrelang die Verkehrsnetze vernachlässigt hat, ist nun eine Trendwende zu beobachten. Insbesondere die Deutsche Bahn AG, die vom Bund deutlich mehr Geld für Investitionen erhält, hat Mitte des Jahres 2023 mehrere Großaufträge am Markt platziert.