Die FIFA vergibt wenig überraschend die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 an Saudi-Arabien. Nach der WM in Katar wird also erneut ein Fußball-Großereignis in einem von Menschenrechtsorganisationen stark kritisierten Staat ausgetragen. Human Rights Watch spricht in einem aktuellen Bericht beispielsweise von Zwangsarbeit, Lohndiebstahl und mangelndem Schutz vor extremer Hitze. Auch ungeklärte Todesfälle unter Arbeitern werden dokumentiert. Die Lage in dem Land, dem die Beauftragung des Mordes an Journalist Jamal Khashoggi im Jahr 2018 zugeschrieben wird, wird teilweise sogar als kritischer gesehen als in Katar.
Das unterstreicht auch das Abschneiden Saudi-Arabiens in verschiedenen internationalen Indizes. Wie die Statista-Grafik auf Grundlage dessen zeigt, gilt das Leben in Saudi-Arabien im Allgemeinen als unfrei. Das begründet sich vor allem in der Beschränkung und Kontrolle der Presselandschaft sowie dem Zugang zum Internet. So schneidet Saudi-Arabien beispielsweise im World Press Freedom Index von Reporter ohne Grenzen mit Rang 166 von 180 besonders schlecht ab und steht im Ranking sogar unter Russland. Der Freedom on the Net Report von Freedom House sieht das arabische Königreich in der 2024er Ausgabe auf Platz 65 von 72 untersuchten Ländern.
Auch die demokratische Teilhabe des einfachen Volkes ist in Saudi-Arabien nicht gegeben. Der Democracy Index 2023 stuft den Staat als autoritäres Regime ein. Das sich dieses Regime, nicht zuletzt durch Importe aus Deutschland, zunehmend bewaffnet und immer mehr im globalen Waffenhandel mitmischt kritisiert Visions of Humanity im jährlichen Global Peace Index. Noch am besten schneidet Saudi-Arabien im Corruption Perceptions Index ab, der das Maß der wahrgenommenen Korruption innerhalb des Landes misst – hier liegt der WM-Gastgeber 2034 im Mittelfeld.