Die gemeinsame Bewerbung von Spanien, Portugal und Marokko hat den Zuschlag für die Ausrichtung der Männer-Fußballweltmeisterschaft 2030 erhalten. Neben den drei Ländern wird es zum hundertsten Jubiläum der ersten FIFA-Weltmeisterschaft, die 1930 in Uruguay stattfand, außerdem eine Zeremonie in der Hauptstadt Montevideo sowie drei Eröffnungsspiele in den südamerikanischen Ländern Uruguay, Argentinien und Paraguay geben. Damit ist auch die Tür offen für die darauffolgende Weltmeisterschaft 2034 in Saudi-Arabien. Wie unsere Infografik zeigt, wurde die FIFA-Fußballweltmeisterschaft der Männer seit 1930 alle vier Jahre ausgetragen, mit nur zwei Unterbrechungen aufgrund des Zweiten Weltkriegs (1942 und 1946).
Anders als die bisherigen Weltmeisterschaften wird die WM 2030 also nicht nur zu einem multilateralen Event, sondern auch interkontinental. Bislang wurde die Weltmeisterschaft noch nie in mehr als zwei Ländern oder auf verschiedenen Kontinenten ausgetragen. Beim nächsten Wettbewerb im Jahr 2026 werden mit den USA, Kanada und Mexiko erstmalig drei Länder eines Kontinents an der Veranstaltung beteiligt sein.
Für die Vergabe der WM-Austragungsorte erntete die FIFA in der Vergangenheit häufig Kritik. Auch diesmal wird vor allem die Auswirkungen der geografischen Verteilung auf die CO2-Bilanz des Turniers angeführt. Es wurde auch befürchtet, dass einige Mannschaften aufgrund des Wechsels der Hemisphären den Wettbewerb in zwei verschiedenen meteorologischen Jahreszeiten austragen müssen. Und die zusätzlichen Reisestrapazen sich negativ auf die Mentalität und Fitness der Sportler auswirken könnten.
Zu der WM 2034 gibt es ganz andere Bedenken. Gastgeberland Saudi-Arabien steht vor allem wegen verschiedener Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Ähnlich wie in Katar 2022 berichtet Human Rights Watch hier von Zwangsarbeit, Lohndiebstahl und schlechten Arbeitsbedingungen. Zudem wird das Königreich als autokratisches Regime angesehen, das vermutlich für die Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi im Jahr 2018 verantwortlich ist. Doch fußballerisch ist Saudi-Arabien nicht mit Katar zu vergleichen. Mit der Saudi Pro League existiert eine funktionierende Fußballliga, die mit Alt-Stars aus Europa aufwarten kann und im Durchschnitt von knapp 8.000 Fans pro Spiel besucht wird. Einige der Top-Klubs zählen sogar durchschnittliche Zuschauerzahlen von 20.000 bis 30.000.