Das europäische Blutspendeverhalten unterscheidet sich von Land zu Land deutlich. In absoluten Zahlen weisen die bevölkerungsreichsten Länder eine mehrere Millionen Spenden auf. Die meisten Spenden werden in Italien (Drei Millionen) registriert, gefolgt von Frankreich mit 2,8 Millionen Spenden und Deutschland mit 2,4 Millionen Spenden.
Auf die Einwohner:innenzahl gerechnet steht jedoch Griechenland mit 52,6 Blutspenden pro 1.000 Personen an der Spitze der Rangliste. In Deutschland scheint die Bevölkerung der Blutspende gegenüber weniger aufgeschlossen zu sein, auf 1.000 Deutsche kommen nur etwa 29,2 Blutabgaben. Wie die Statista-Infografik mit Daten der European Blood Alliance zeigt, schwankt die Anzahl der Blutspenden je 1.000 Einwohner:innen zwischen 25 und 53.
Die Unterschiede innerhalb Europas sind wahrscheinlich auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, angefangen bei der Anzahl der organisierten Bluttransfusionszentren in einem Land, die mehr Menschen den Zugang zur Spende erleichtern, bis hin zur Wirksamkeit der öffentlichen Gesundheitskampagnen. In einigen Ländern könnten auch das kulturelle Bewusstsein und die Einstellung zur Unterstützung der Gemeinschaft eine Rolle spielen.
Auf globaler Ebene gibt es weitaus größere Ungleichheiten bei der Versorgung. Nach Angaben der WHO stehen die Blutspendedienste in vielen Ländern vor der Herausforderung, ausreichend Blut zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig dessen Qualität und Sicherheit zu gewährleisten. Von den 118,5 Millionen Blutspenden, die jährlich weltweit gespendet werden, werden 40 Prozent in Ländern mit hohem Einkommen gesammelt, in denen nur 16 Prozent der Weltbevölkerung leben.