Auf jedem Hektar Acker sind in Deutschland im Jahr 2021 rund 4,1 Kilogramm Pestizide versprüht worden. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Schätzungen der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO). Damit liegt Deutschland deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 1,75 Kilogramm pro Hektar Anbaufläche. Einen besonders hohen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln registriert die FAO in Andorra (17 Kilogramm/Hektar) und den Niederlanden (10,9 Kilogramm/Hektar). Weniger häufig kommen Pestizide in Osteuropa und Skandinavien zum Einsatz.
Eines der am häufigsten genutzten Pestizide ist der Unkrautvernichter Glyphosat. Das Mittel steht unter Verdacht krebserregend zu sein und weitere Umweltrisiken mit sich zu bringen. Die EU-Zulassung von Glyphosat wäre Mitte Dezember 2023 ausgelaufen, die EU-Kommission erteilte jedoch kürzlich eine Freigabe für weitere zehn Jahre.
Auch das neue EU-Pestizidgesetz, das den Einsatz von Pestiziden bis 2030 deutlich verringern sollte, wurde nun vom Europaparlament gekippt. Vorgesehen war eine Reduzierung des Pestizidnutzung um rund die Hälfte im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017. In diesem Zeitraum wurden auf europäischen Anbauflächen im Jahresdurchschnitt etwa eine halbe Million Tonnen Pestizide versprüht.
Für Umweltschützer:innen ist die Ablehnung des Vorstoßes erschütternd, Bauerverbände wie Copa-Cogeca begrüßen das Ergebnis hingegen. Der Entwurf sei nicht gut angepasst gewesen und wäre ohne Finanzierungsunterstützung nicht zu realisieren, erklärte die Vorsitzende des Verbandes, Christiane Lambert gegenüber der Tagesschau.