Werbung ist die wichtigste Einnahmequelle von sozialen Netzwerken. Unternehmen investieren jährlich Milliarden Euros um Anzeigen auf den reichweitenstarken Plattformen zu schalten. Daten der Statista Advertising & Media Insights zufolge wird China die USA 2023 als größten Markt für Social-Media-Werbung ablösen.
Die Werbeausgaben in diesem Bereich erreichen in der Volksrepublik voraussichtlich rund 94 Milliarden Euro und übertreffen damit die 92 Milliarden Euro, die in den USA investiert werden. Der europäische Werbemarkt ist im Vergleich eher klein – die Ausgaben haben sich laut Schätzung der Expert:innen gegenüber 2020 jedoch mehr als verdoppelt, wie die Statista-Grafik zeigt. In den kommenden drei Jahren prognostizieren die Insights ein Wachstum von 27 bis 32 Prozent auf den abgebildeten Märkten. Sowohl China als auch die USA sollen die Marke von 100 Milliarden Euro bis 2026 geknackt haben.
Eines der bedeutendsten sozialen Netzwerke für Werbetreibende ist TikTok oder Douyin, wie es in China heißt. In den USA und Europa entfallen im Jahr 2023 etwa zwölf Prozent aller Social-Media-Werbeausgaben auf die Kurzvideo-Plattform. In China dem Ursprungsland TikToks sind es sogar 18 Prozent der Gesamtausgaben. Die Daten zeigen, welch starke Marktstellung die App innerhalb der sieben Jahre ihres Bestehens erlangt hat.
In den USA steht TikTok wegen Vorwürfen der Spionage und Datenabfluss an chinesische Behörden nun vor dem Aus. Regierungsmitarbeiter mussten die Social-Media-App wegen Sicherheitsbedenken bereits von ihren Dienstgeräten löschen. Ein flächendeckendes Verbot in den USA und Kanada hätte immense finanzielle Folgen für TikTok-Mutterkonzern ByteDance. Zudem könnten den USA noch weitere westliche Länder folgen, sollten die Sicherheitsprobleme nicht adressiert werden. Auch für viele Nutzer:innen sind Sicherheitsbedenken ein Grund soziale Netzwerke von ihrem Smartphone zu entfernen, wie eine weitere Infografik zeigt.
Um einem Verbot in Europa zu entgehen, macht ByteDance nun einen Schritt auf die Europäische Union zu. Das Unternehmen will neue Rechenzentren in Europa errichten, damit die Nutzer:innendaten den europäischen Kontinent nicht mehr verlassen müssen - diese werden aktuell in Singapur und den USA gespeichert.