Etwa 50,2 Prozent der urbanen Bevölkerung in Städten südlich der Sahara-Region lebt in Slums. Laut Definition der Vereinten Nationen hat ein Slum-Haushalt maximal notdürftige Wasserversorgung und schlechten Sanitäreinrichtungen, zudem fehlt es den meisten Bewohner:innen an ausreichendem oder dauerhaftem Wohnraum sowie der Sicherheit ihrer Besitztümer.
Besonders gravieren ist die Wohnsituation den Daten von UN-Habitat zufolge in Tschad – hier lebt 82 Prozent der Stadtbevölkerung in Slums. N'Djamena ist das Regierungszentrum des Landes und gleichzeitig auch die größte Stadt; in ihrem Ballungsraum leben etwa 1,6 Millionen Menschen.
Deutlich bevölkerungsreicher sind die Städte in Ägypten. In dem nordafrikanischen Land beträgt der Anteil der Bewohner:innen von “Elendsvierteln” jedoch nur verschwindend geringe 0,9 Prozent (2018).
Während in Industrienationen vor allem die Schaffung nachhaltiger und moderner Infrastruktur sowie eine alternde und schrumpfende Bevölkerung zu den Herausforderungen für Städte zählen, sind es in Entwicklungsländern eher die Bereitstellung angemessener Infrastruktur und Wohnraum. Rasantes Städtewachstum führt in vielen dieser Länder weltweit zu Slumbildung, da der Infrastrukturausbau nicht mit der Zuwanderung Schritt halten kann. Weltweit leben etwa eine Milliarde Menschen in Armenvierteln oder informellen Siedlungen – die meisten davon in Afrika.