Immer noch werden in Deutschland sehr viele Arbeitskräfte nachgefragt. Der entsprechende Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA) gibt jedoch seit einigen Monate nach und signalisiert somit eine leichte Entspannung der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Besonders stark fielen die Rückgänge laut BA in den Segmenten Information und Kommunikation aus sowie im Gastgewerbe und bei Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. Deutliche Zuwächse gab es dagegen im Bereich des Öffentlichen Dienstes und bei Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen.
Im Mai 2022 lag der Stellenindex noch auf dem Rekordwert von 139 Punkten. Zu dem Höhenflug im Mai vergangenen Jahr hatten das Ende der meisten Corona-Beschränkungen sowie die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt beigetragen, so die BA. Betroffen waren damals fast alle Branchen, besonders aber das Gastgewerbe.
Ein Grund für die weiterhin hohe Nachfrage ist der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Laut einer Studie der BA aus dem Jahr 2020 wird sich das Erwerbspersonenpotential bis 2030 um 3,6 Millionen Personen verringern, da sich die Auswirkungen des demografischen Wandels immer stärker bemerkbar machen. Deutsche Unternehmen seien daher in immer stärkerem Maße auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen.