Seit dem 16. März gilt in deutschen Krankenhäusern eine einrichtungsbezogene Impfpflicht, um vulnerable Bevölkerungsgruppen effektiver vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen und die Ausfallquote in systemrelevanten Tätigkeiten zu minimieren. Laut einer Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) lag die mittlere Impfquote aller Beschäftigten eine Woche nach der Einführung bei 94 Prozent. Wie unsere Grafik zeigt, fällt nur ein Bereich ein Stück weit aus der Reihe.
Während Angestellte im ärztlichen Dienst und in der Intensivpflege mittlere Impfquoten von 97 respektive 96 Prozent ausweisen, sind lediglich 93 Prozent aller Pfleger:innen in den befragten Krankenhäusern vollständig geimpft oder genesen. Im Gesamtbild stellt dies trotzdem eine Verbesserung seit Januar 2022 dar. Zu Beginn dieses Jahres waren nur 87 Prozent der Intensivpfleger:innen und 89 Prozent aller in Krankenhäusern tätigen Ärzt:innen mindestens doppelt geimpft oder hatten eine Coronavirusinfektion überstanden. Die mittlere Impfquote im Pflegedienst war seit Januar gleich geblieben.
Trotz der hohen Impfquoten in deutschen Krankenhäusern spricht sich der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß, weiterhin für eine allgemeine Impfpflicht aus, um die kommende Herbstwelle abzumildern. "Nur, wenn sich deutlich mehr Menschen impfen lassen und so Klinikaufenthalte mit hoher Wahrscheinlichkeit vermeiden, ist die uneingeschränkte Patientenversorgung in den Krankenhäusern auch bei einem Wiederanstieg der Infektionen im Herbst gewährleistet", so Gaß in einer Pressemitteilung der DKG. Laut DKI-Umfrage erwarten 53 Prozent der befragten Krankenhäuser Einschränkungen bei der Patient:innenversorgung aufgrund von Freistellungen ungeimpfter Mitarbeiter:innen, ein Wert, der sich frühestens mit dem Fallen der Isolationspflicht am 1. Mai und spätestens in den Herbstmonaten je nach Infektionsgeschehen noch erhöhen könnte.