Hat der deutsche Fußball ein Rassismus-Problem? Laut einer Umfrage der Fußball-App FanQ ist das Thema Rassismus unter Fans, Spielern und Funktionären in Deutschland allgegenwärtig. Mehr als die Hälfte aller 2.014 Teilnehmer:innen einer Web- und In-App-Umfrage haben angegeben, dass sie Rassismus sowohl im Amateur- (51 Prozent), als auch im Profibereich (58 Prozent) als (sehr) präsent empfinden.
Nach Einschätzung von rund 40 Prozent der Befragten, ist das Problem zuletzt sogar größer geworden. Ihrer Ansicht nach haben rassistische Vorfälle eher zugenommen. Demgegenüber stehen etwa 23 Prozent, die vom Gegenteil überzeugt sind. Für 31 Prozent passieren die Vorfälle auf einem gleichbleibenden Niveau.
Vor allem für Profikicker gehören rassistische Beleidigungen quasi zur Tagesordnung. Die Leistung schwarzer Fußballer wird deutlich kritischer bewertet als die ihrer weißen Kollegen. So wurde beispielsweise monatelang auf den sozialen Netzwerken gegen die englischen Nationalspieler Bukayo Saka, Marcus Rashford und Jadon Sancho gehetzt, nachdem sie die entscheidenden Elfmeter im EM-Finale 2021 nicht verwandelt hatten.
In Deutschland sorgte der Fall Bakery Jatta in den letzten Jahren für Schlagzeilen. Immer wieder behaupteten deutsche Medien, allen voran die BILD, der Gambier würde sich illegal in Deutschland aufhalten, weil er bei der Einreise falsche Angaben gemacht hatte. Diese Hetzte zog mehrere Gerichtsverfahren nach sich. Schlussendlich beendete das Amtsgericht Hamburg-Altona diese “Hexenjagd” und entlastete Jatta in den Anklagepunkten.