Russisches Erdgas macht etwa ein Drittel des in Europa verbrauchten Gases aus und wird über Pipelines zu den Abnehmerländern transportiert. Die aktuelle Konfliktsituation wirft die Frage auf, was nun mit den Gasströmen geschehen wird. Als erste Konsequenz hat die deutsche Bundesregierung bereits die Pläne der Inbetriebnahme von Nord Stream 2 auf Eis gelegt.
Mit einer Kapazität von jeweils 55 Milliarden Kubikmetern im Jahr zählen Nord Stream 1 und 2 zu den größten und wichtigsten Fernleitungen zwischen Russland und Europa, wie die Statista-Grafik mit Daten des Economist zeigt.
Die längste Transportroute ist die durch Weißrussland und Polen verlaufende Jamal-Pipeline mit einer Kapazität von 33 Milliarden Kubikmetern pro Jahr. Weitere 40 Milliarden Kubikmeter pro Jahr können über die Ukraine transportiert werden.
Deutschland zählt zu den größten europäischen Beziehern russischen Erdgases. Eine weitere Grafik auf Basis von Eurostat-Daten aus dem Jahr 2020 zeigt, dass die Bundesrepublik etwa 57 Prozent des hierzulande verbrauchten Erdgases aus Russland stammt. Viele kleinere Länder, vor allem in Osteuropa und auf dem Balkan, sind sogar noch stärker von russischen Gaslieferungen abhängig.